Gruppentermine können auch mal beim Bowling stattfinden. Symbolfoto: Pixabay

Hier läuft es gut!

Die Reihe "Erfolgsgeschichten" befasst sich mit dem Arbeitsalltag in unseren Einrichtungen. Im Fokus stehen sollen dabei nicht die Dinge, bei denen es hakt, oder die Probleme, die noch zu lösen sind, sondern die positiven Entwicklungsschritte, die erreichten Zwischenziele, die großen und kleinen Erfolge. Im Arbeitsalltag übersieht man diese nämlich nur allzu leicht. Dabei können KlientInnen wie BetreuerInnen daraus Kraft für die noch anstehenden Herausforderungen schöpfen.

Den letzten Teil unserer "Erfolgsgeschichten" finden Sie hier.

Welch eine Freude, wenn man solch einen Brief erhält. Er stammt von der Mutter eines Jungen, den ich mit anderen in einer Gruppe betreue. Die reine Jungengruppe läuft unter dem Thema "Erweiterung der Sozialkompetenz" in der Erziehungsberatungsstelle des Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim.

In dieser Gruppe können die Jungen lernen, die Kompetenzen ihres Sozialverhaltens zu erweitern und noch auszubauen. Das Angebot richtet sich an Jungen, denen es zuweilen schwerfällt, sich an vorgegebene Regeln in verschiedenen sozialen Kontexten zu halten sowie an diejenigen, die sich in ihrem Verhalten sehr zurückgezogen und gehemmt zeigen, oder die Schwierigkeiten haben, Freunde zu finden und diese Freundschaften dann über einen längeren Zeitraum halten zu können. Auf meine Information an die Eltern der Jungen, dass zwei Gruppentermine ausfallen mussten und am nächstmöglichen Termin mit der Gruppe zum Bowlingspielen gehen wollte, erhielt ich von einer Familie folgende Mail (Namen sind geändert):

"Guten Morgen Herr Strecker,
danke, Maximilian hat mir (mit Bedauern) mitgeteilt, dass die kommenden zwei Termine leider ausfallen müssen. Am 10.05. geht Maximilian mit Ihnen nach dem Bowling wieder zurück in die Beratungsstelle und dann hole ich ihn von dort ab. Des Weiteren wollte ich Ihnen noch ein kurzes Feedback geben: Maximilian geht es mit der Gruppe und mit Ihnen richtig gut. Er geht gerne am Mittwoch trotz des langen Tages an der Schule zu Ihnen und man merkt, wie sehr ihm das dort guttut. Auch dass er sich getraut hat, über sein Problem in der Klasse zu sprechen (Mobbing) und auch Zuspruch gefunden hat, hat mich sehr gefreut. Und letztens erwähnte er, dass er die Gruppe gerne weitermachen will und Sie sogar überlegen, ob das möglich wäre. Ich würde das total begrüßen und freue mich, wenn es zustande kommt!
Einen schönen Tag und beste Grüße
Melanie Meier"

Und schon herrschte Freude auf beiden Seiten.

Text: Jochen Strecker, Diplom-Sozialpädagoge, Erziehungsberatungsstelle der KJF