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24.03.2023 - Jugendgerichtshilfe: Beim Ramadama die eigene Straftat reflektieren


Das Sozialstundenprojekt Ramadama hat sich bei der Jugendgerichtshilfe unserer Einrichtung Jugendhilfe Nord besonders bewährt. Kürzlich hat es wieder stattgefunden.

Etwas für die Gemeinschaft tun, Verantwortung zeigen, zur Tat stehen: Jugendlicher beim Ramadama in Freising. Foto: Jugendhilfe Nord/KJF
 
Im März 2023 hat bereits zum dritten Mal das Sozialstundenprojekt "Ramadama" stattgefunden, eine Müllsammelaktion durchgeführt von der Jugendgerichtshilfe der Jugendhilfe Nord in Freising. Zielgruppe des Projektes sind straffällig gewordene Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 21 Jahren, die im Rahmen eines Gerichtsverfahrens zur Erbringung von gemeinnütziger Arbeit verurteilt wurden. Die Maßnahme wird künftig regelmäßig drei bis viermal pro Jahr in Kleingruppen stattfinden. 
 
Organisiert und pädagogisch begleitet wird diese Aktion jeweils von zwei MitarbeiterInnen der Jugendgerichtshilfe. Bereits einige Tage vor der eigentlichen Durchführung finden sich die Jugendlichen im Besprechungsraum der Jugendhilfe Nord in der Freisinger Kammergasse ein. Dort erhalten sie zum einen organisatorische Informationen. Zum anderen beinhaltet dieser Termin einen Vortrag über "Littering", das achtlose Entsorgen von Abfällen im öffentlichen Raum.
Damit sich alle Beteiligten kennenlernen konnten, wurden zu Beginn zwei Aufwärmspiele durchgeführt. Ausgestattet mit großen Müllsäcken und Handschuhen ging es dann ins Freisinger Stadtgebiet. Dort wurde umherliegender Abfall und allerlei Unrat aufgesammelt. Neben Verpackungsmüll, Flaschen und Zigarettenkippen wurden auch Fahrräder und Autoreifen im Gebüsch gefunden.
 
Während einer Ramadama-Aktion können die jungen Teilnehmer
 
  • mit den MitarbeiterInnen über ihre Straftat sprechen und diese reflektieren 
  • sich des begangenen Unrechts bewusstwerden und dafür einstehen
  • einen Schuldausgleich leisten 
  • soziale Verantwortung durch das gesellschaftlich relevante Arbeitsprojekt übernehmen 
  • ein Bewusstsein für die Verschmutzung der Umwelt entwickeln 
  • sich mit sich selbst in einem pädagogisch betreuten Rahmen auseinandersetzen
 
Nach Beendigung der mehrstündigen Aktion waren die Müllsäcke voll und konnten beim Wertstoffhof abgegeben werden. Abschließend wurde die Maßnahme mit den Jugendlichen kurz reflektiert. 
 
Text: Angela Katharina Weber, Sozialpädagogin B.A., Kriminologin M.A. der Jugendgerichtshilfe, Jugendhilfe Nord

Bitte lesen Sie dazu auch diesen Bericht.