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30.06.2022 - Erziehungsberatung: In neuen Räumen noch besseres Angebot


Im März 2022 ist die Psychologische Beratungsstelle unseres Münchner Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim vom Lehel nach Bogenhausen umgezogen. Vor Kurzem wurde sie nun mit einem Empfang feierlich offziell eröffnet. Die Bedingungen in der neuen Niederlassung sind für die Betreuung viel besser. Beispielsweise gibt es jetzt mehrere Besprechungsräume.

Anlässlich der Eröffnung (von links): Beratungsstellen-Leiterin Petra Reuter-Niebauer, KJF-Vorstand Bartholomäus Brieller und die Leiterin des Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim, Katrin Winkler. Alle Fotos: Gabriele Heigl/KJF
Etwa 30 Gäste kamen zur offiziellen Eröffnungsveranstaltung in der Freischützstraße. Im März war die Psychologische Erziehungs- und Familienberatungsstelle unseres Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim von der Unseldstraße im Lehel an die neue Bogenhausener Adresse umgezogen. Zu den Gästen gesellten sich außerdem noch zehn Mitarbeitende. Dennoch konnte man sich in den großzügigen, hellen Räumen entspannt umsehen. Mehrere große Besprechungsräume und Büros liegen rund um den logistischen Trakt mit Küche, Stauräumen und Toiletten - ein nahezu perfekter Schnitt für die Bedürfnisse der Beratungsstelle, der Mitarbeitenden wie ihrer KlientInnen.
 
Leiterin Petra Reuter-Niebauer hieß alle Gäste willkommen, darunter KJF-Vorstandsvorsitzender Bartholomäus Brieller, Einrichtungsleiterin des Adelgundenheims Katrin Winkler, mehrere Mitarbeiter des Stadtjugendamts und Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen sowie weitere KooperationspartnerInnen aus Schulen, Kindertagesstätten, der Caritas, den Kirchengemeinden und anderen.
 
Zurück lagen zwei Jahre des Suchens, Planens und Organisierens. Der alte Standort in der Unsöldstraße musste wegen Eigenbedarfskündigung verlassen werden. In den letzten zehn Jahren hätten sich aber auch eine Reihe von inhaltlichen Veränderungen in Form von neuen Aufgaben ergeben, die das Beratungsstellenteam deutlich wachsen ließen, so Reuter-Niebauer in ihrer Begrüßungsrede. Besprechungs- und Gruppenraum habe in den beiden angemieteten Wohnungen in der Unsöldstraße nicht gegeben. Mit dem Aspekt, dass die Erziehungsberatungsstelle der KJF die regionale Erziehungsberatungsstelle für Bogenhausen/Stadtbezirk 13 ist, stand eigentlich schon seit der Regionalisierung der Beratungsstellen fest, dass die Standortverlagerung nach Bogenhausen ein notwendiger Schritt war. 

Anregende Atmosphäre in einem der Besprechungsräume.
 

Die neuen Räume sind hell und großzügig geschnitten.
Nah an den Familien

Geeignete, bezahlbare Räume in einem teuren Stadtteil wie Bogenhausen zu finden, war nicht einfach, und die Suche benötigte nach der Zustimmung des Münchner Stadtrates zur Standortverlegung Ende 2019 mehr als ein Jahr. Im Juni 2021 fiel die Entscheidung auf die Räume in der Freischützstraße, die ab Oktober 2021 angemietet wurden. Es waren umfangreiche Renovierungsarbeiten zu leisten, der tatsächliche Einzug konnte schließlich im März 2022 stattfinden. Petra Reuter-Niebauer: "Mitten im Wohngebiet sind wir nun nah an den Familien des Stadtbezirks Bogenhausen. Die Beratungsstelle bietet ausreichend hellen und großzügigen Raum für ein gutes und vielfältiges Arbeiten. Mit einem Gruppenraum können wir endlich Gruppenangebote umsetzen und damit weitere wichtige Unterstützungen ermöglichen. Im Besprechungsraum werden wir zukünftig viele Arbeitskreise, Gremien und Kooperationstreffen stattfinden lassen können und uns hoffentlich als gute Gastgeber erweisen. Physische Räume gestalten mentale Räume. Sie unterstützen Gestaltungs-, Handlungs- und Spiel-Räume, sie können Erleben und Entwicklungen positiv begleiten, weil sie Bewegung und mehr Weite ganz konkret und damit innerlich möglich machen. Räume alleine machen keine gute Beratung/Therapie aus, aber sie unterstützen und fördern sie auf wichtige Weise. Das wir hier nun so gute Arbeitsbedingungen haben, wissen wir sehr zu schätzen."
 

"Physische Räume gestalten mentale Räume. Sie unterstützen Gestaltungs-, Handlungs- und Spiel-Räume."

Petra Reuter-Niebauer, Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche


Petra Reuter-Niebauer bei ihrer Begrüßungsrede.
 

Der KJF-Vorstandsvorsitzende Bartholomäus Brieller freute sich, dass mit dem Umzug alles so reibungslos geklappt hat.

"Ich musste nur zweimal 'Ja' sagen und zwei Unterschriften leisten."

Bartholomäus Brieller, KJF-Vorstandsvorsitzender

Angebot lückenlos aufrechterhalten

Bartholomäus Brieller, der Vorstandsvorsitzende der KJF, betonte, wie wenig er in den ganzen Prozess involviert war: "Sie, Frau Reuter-Niebauer, und Ihr Team haben die meiste Arbeit gehabt, ich musste nur zweimal 'Ja' sagen und zwei Unterschriften leisten." Das sei nichts im Vergleich zu den vielen vielen Telefonaten, E-Mails und Sondierungsarbeiten, die von der Erziehungsberatungsstelle zu leisten waren. "Ich bin froh und glücklich, dass alles so gut über die Bühne gegangen ist und danke den Mitarbeitenden der Erziehungsberatungsstelle und allen Netzwerkpartnerinnen und -partnern."

Ihren Dank sprach unter anderen auch Stefanie Böhm vom Stadtjugendamt aus, und sie ergänzte, dass seit 2004 der Wunsch gewesen sei, noch näher an die Familien mit Unterstützungsbedarf ranzukommen. Das sei nun gelungen. "Besonders beeindruckend war, dass trotz des Umbaus und des Umzugs das Angebot lückenlos aufrechterhalten worden war."

Auch Petra Reuter-Niebauer hatte viel Dank auszusprechen: "Ein Vorhaben wie diese Standortverlegung umzusetzen, gelingt nur mit viel Unterstützung.", meinte sie. Besonders die Trägerin KJF hob sie hervor, die immer Rückendeckung gegeben habe, die Zentrumsleiterin Katrin Winkler, die stets ein offenes Ohr und Lösungsmöglichkeiten bereit gehalten habe, dem Stadtjugendamt, von dem sie jede denkbare Unterstützung erhalten habe. "Dem Münchner Stadtrat danken wir für die finanzielle Unterstützung zur Errichtung der Beratungsstelle und den dauerhaften höheren Zuschüssen zur Refinanzierung. Last, but not least: Danke an mein großartiges Team. Ohne euer Engagement, euer praktisches Zupacken, eure große Flexibilität in den bewegten und teils chaotischen Zeiten, wäre der Umzug nicht so reibungslos verlaufen."

Nächstes Jahr kann die Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der KJF ihr 60-jähriges Jubiläum feiern.

Text: KJF-Pressesprecherin Gabriele Heigl

An den Bistrotischen konnten die BesucherInnen die Leitsätze der Mitarbeitenden der Beratungsstelle lesen.
 

Für das köstliche Catering war der Catering-Service Hoch47 des Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim zuständig.
 
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Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche

Die Psychologische Beratungsstelle erfüllt den regionalen Grundversorgungsauftrag gemäß Paragraph 28 Sozialgesetzbuch VIII (Erziehungsberatung) in Verbindung mit den Paragraphen 16 (Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie), 17 (Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung), 18 (Beratung und Unterstützung bei der Ausübung der Personensorge) sowie 41 (Hilfe für junge Volljährige) für den Stadtbezirk 13 - Bogenhausen im Münchner Osten. Die Beratungsstelle bietet Beratung und Therapie bei Erziehungsschwierigkeiten, Entwicklungsstörungen, Schulproblemen und familiären Beziehungsschwierigkeiten, bei Fragen von Trennung und Scheidung , Fragen des Umgangs und der gemeinsamen Erziehungsverantwortung an. 

Weitere spezifische Aufgaben stellen dar:
•    der Krippenpsychologische Fachdienst in sieben Kindertagesstätten
•    die Erziehungsberatung an Grundschulen in drei Grundschulen
•    die Aufsuchende Arbeit in vier Gemeinschaftsunterkünften
•    die Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung
•    die Fachberatung nach Paragraph 8a Sozialgesetzbuch VIII zum Verdacht der Kindeswohlgefährdung
•    Fortbildungen für Fachkräfte zum Paragraf 8a Sozialgesetzbuch VIII
•    und Supervision für Fachkräfte

Das multiprofessionelle Team der Beratungsstelle besteht aus fünf psychologischen, drei sozialpädagogischen und einer pädagogischen Fachkraft, sowie einer Teamassistenz. Alle Fachkräfte verfügen über zusätzliche therapeutische Qualifikationen. Die Beratungsstelle wird durch die Landeshauptstadt München (Stadtjugendamt), der Regierung von Oberbayern und dem Landkreis bezuschusst.

Die Angebote der Beratungsstelle sind freiwillig und offen für alle, unabhängig von Nationalität, weltanschaulicher oder politischer Einstellung. KlientInnen haben das freie Wunsch- und Wahlrecht. Die Beratungsstelle arbeitet nach dem Prinzip der Niedrigschwelligkeit. Alle erhobenen Daten unterliegen der Schweigepflicht. Die Beratungsangebote sind kostenfrei. 

Die Bürozeiten sind von Montag - Donnerstag von 9-17 Uhr und Freitag von 9-12 Uhr. Beratungstermine werden individuell vereinbart.