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13.07.2023 - Caritas-Medienpreis für Sendung über Betreute vom Lichtblick Hasenbergl


"Reiches Land, arme Jugend" heißt ein dokumentarischer Beitrag des Bayerischen Fernsehens über Betreute unserer Einrichtung Lichtblick Hasenbergl. Die Journalistin Christina Walter hat nun einen Caritas-Preis erhalten. 

Anlässlich der Ehrung (von links): Kameramann Bernhard Finger, Dörthe Friess vom Lichtblick Hasenbergl, Fernsehjournalistin Christina Walter, zwei der Protagonistinnen des Dokumentarfilms Cheyda und Aicha und Redakteurin Eva Herzum. Foto: Caritas
Zum neunten Mal in Folge hat der Diözesan-Caritasverband den "Münchner Sozialcourage Medienpreis" in den Kategorien Fernsehen, Hörfunk, Print und Online verliehen. Caritasdirektor Prof. Dr. Hermann Sollfrank und seine Vorstandskollegen Gabriele Stark-Angermeier und Thomas Schwarz würdigten bei der festlichen Verleihung die PreisträgerInnen und überreichten die mit jeweils 1.000 Euro dotierten Urkunden und Pokale. Bettina Bäumlisberger, Pressesprecherin des Verbands, ermutigte zu einem werteorientierten Journalismus über soziale Themen in München und Oberbayern. Der Begriff "Sozialcourage" bezeichne in der Caritas das entschiedene Eintreten und oft auch mutige Engagement für Menschen am Rande der Gesellschaft. "Sozialcourage" ist auch der Titel des bundesweiten Caritas-Magazins, in dem Berichte, Interviews und Reportagen zu sozialen und sozialpolitischen Themen zu lesen sind. Insgesamt wurden in diesem Jahr fast 50 Beiträge eingereicht.

Ein Bild von den Dreharbeiten zu "Reiches Land, arme Jugend". Foto: Lichtblick Hasenbergl/KJF
Ausgezeichneter Dokumentarfilm über Betreute vom Lichtblick Hasenbergl

Die Auszeichnung in der Kategorie Fernsehen erhielt Christine Walter für ihren Film "DokThema: Reiches Land, arme Jugend". Die Dokumentation des Bayerischen Rundfunks wurde in unserer Münchner Einrichtung Lichtblick Hasenbergl gedreht und beschreibt, wie Bürokratie und sperrige Begriffe junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die von Armut betroffen sind, zerreiben können. Wir berichteten über die interessante Geschichte von Aicha; sie können sie hier nachlesen.

Bei der Preisverleihung sagte Laudatorin Isolde Fugunt, journalistische Direktorin der Katholische Journalistenschule ifp in München und Mitglied der Jury: "Autorin Christine Walter und ihr Team zeigen Szene für Szene, was die jungen Menschen so zermürbt. Sie zeigen, was es ihnen so schwer macht, ihren eigenen Weg zu gehen. Der Film hat keine Angst vor komplexen Begriffen, Koalitionsverträgen und Gesetzes-Entwürfen. Das Team wühlt sich durch das Sozialgesetzbuch und erklärt, warum so viele junge Erwachsene der Armut nicht entkommen, von Armut bedroht sind oder wieder in Armut zurückfallen. Zu Wort kommen dabei auch Menschen, die professionell und unermüdlich Unterstützung leisten. Respekt. Filme wie Ihrer tragen dazu bei, dass wir verstehen, was Abgeordnete im Bundestag debattieren. Wer Ihren Film gesehen hat, bleibt bestenfalls dran, wenn wieder von Mitwirkungspflichten, Kostenheranziehung und Zuverdienstmöglichkeiten die Rede ist."

Der Film wurde zwischen Oktober und Dezember 2021 mit Lichtblick-Jugendlichen gedreht und wurde im März 2022 gesendet. Dörthe Friess, Pädagogik und Know-How beim Lichtblick Hasenbergl: "Die Dreharbeiten waren sehr lang und anstrengend. In vielen und offenen Absprachen mit der Fernsehjournalistin Christine Walter über die Themen, was besprochen und gezeigt, und auch was als Privatsphäre geschützt wird, ist eine vertrauensvolle Atmosphäre entstanden, in der die Jugendlichen schließlich sehr viel erzählten, über ein Aufwachsen in Armut, ihre Erfahrungen, und was ihre Lebenssituation auch heute noch schwierig macht. Die Laudatio von Isolde Fungunt hat dies sehr gut in Worte gefasst."