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15.02.2022 - Tabaluga-Stiftung ermöglicht wunderbare Herbstferien


Die Jugendlichen der Ambulanten Erziehungshilfen unserer Einrichtung SBW-Flexible Hilfen durften letzten Herbst eine erlebnisreiche Zeit im Tabaluga-Haus in der Nähe von Pöcking verbringen. Es gab jede Menge Aktionen, Projekte sowie diverse Indoor- und Outdoor-Spiele. Ein Bericht über Abenteuer, Arme Ritter und Alpakas.

Die Jugendlichen freuten sich über den Kontakt zu den Alpakas und Lamas auf der Weide, auch wenn Letztere sich anfangs noch scheu zeigten. Alle Fotos: SBW/KJF
Wir, die Ambulanten Erziehungshilfen der KJF und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), durften mit unseren Jugendlichen bereits 2018 eine tolle Woche auf der Finca Ca'n Llompart der Tabaluga-Kinderstiftung auf Mallorca verbringen. Das war eine wertvolle Zeit für unsere Jugendlichen und uns. Eine weitere Reise nach Mallorca machte dann leider 2020 und auch 2021 die Corona-Pandemie unmöglich. Die Stiftung überlegte sich ein Alternativ-Programm und lud uns in den Herbstferien in das bei Pöcking gelegene Tabaluga-Haus in Jägersbrunn am Maisinger See ein. Dieses Angebot nahmen wir dankend an.

In der Vorbereitung überlegten wir sehr genau, welche Jugendlichen wir mitnehmen sollten und entschieden uns für eine kleine Gruppe Jugendlicher, die bisher wenig positive Erfahrungen in Gruppen sammeln konnten. Unser Ziel war es, den Jugendlichen das Gefühl zu vermitteln, dass sie in Ordnung sind, so wie sie sind, und dass sie es schaffen können, sich an Regeln zu halten und in Gruppen nicht immer nur anzuecken.

Gemeinsames Trommeln

In den ersten beiden Tagen musste jede und jeder zunächst ihren/seinen Platz in der Gruppe finden, und dies führte nicht selten zu Konflikten. Durch viel Struktur, klare Regeln, einige Diskussionen und liebevolles Annehmen der verschiedenen Charaktere wurde es jeden Tag besser. So können wir nun sagen, dass wir, sechs Jugendliche und vier BetreuerInnen, eine wunderbare Zeit im Tabaluga-Haus in Jägersbrunn verbrachten. Das Haus ist sehr gemütlich und schön eingerichtet, sodass wir uns sofort wohl fühlten. Zudem wurden wir sehr herzlich von Jutta begrüßt und in alles eingeführt. Sie organisierte für uns ein Musikprojekt. Unsere Jugendlichen haben in ihrem Alltag nicht oft die Möglichkeit, Instrumente auszuprobieren. So waren sie zu Beginn etwas zögerlich, doch der Projektleiter Erik schaffte es schnell, uns alle zum gemeinsamen Trommeln zu animieren.

An den darauffolgenden Tagen machten wir Ausflüge. Beispielsweise gingen wir zum Indoor-Minigolfspielen und zum Bowling. Ein Highlight für unsere Jugendlichen war unsere Tour aufs Brauneck. Wir fuhren mit der Gondel, was für einige von uns schon ein großes Abenteuer war, hoch zum Gipfel und wurden dort von einer Schneelandschaft und einem atemberaubenden Ausblick begrüßt. Es dauerte nicht lange, und schon war die erste Schneeballschlacht im Gange. Es gab aber auch eine Jugendliche, die zu Beginn große Problem mit der Höhe und den Herausforderungen der Berge hatten. Aber es gelang der Gruppe, diese so zu begleiten, dass es zum Schluss auch für sie ein Spaß und vor allem ein großes Erfolgserlebnis war.

Naturkunstwerke gestalten mit den Schätzen der Natur: einfach schön. 
 

Der frühe Wintereinbruch auf dem Brauneck verführte zum Schneemannbauen.
Lamatrekking tut der Seele gut

Ein weiterer Höhepunkt war ein Ausflug zu einem Bauernhof mit Lamas und Alpakas in Bad Tölz. Die kleine Wanderung mit den Tieren war ein großes Vergnügen, aber auch eine Herausforderung und ein intensives Erleben mit den Tieren. Die ruhige Art der Lamas hat eine sehr positive Wirkung auf unsere Jugendlichen. Der Kontakt zu Tieren hat oft eine große Auswirkung und hinterlässt bleibende Eindrücke.

Auch vor Ort verbrachten wir eine schöne Zeit. Eine Kollegin bereitete eine Rallye vor. Draußen sein, durch den Wald zu gehen oder über die weiten Felder zu schauen tat den Jugendlichen nach der langen Zeit des "Eingesperrtseins" durch die Pandemie sehr gut. Sogar unsere etwas wilderen Jungs gestalteten sehr rührende und schöne Naturskulpturen, worin eine Aufgabe während der Rallye bestand. 

Die schönsten Momente passierten aber zwischendurch. So brachte ein Mädchen den anderen bei, wie man Mangas malt. Ein Junge zauberte mit seiner Kochgruppe ein Frühstück - Arme Ritter, sehr lecker! -, und auch die unzähligen Spielrunden bei "Werwolf" oder "Codenames" machten allen Spaß. Wir trafen uns inzwischen wieder zu einem Nachtreffen, schauten Fotos und schwelgten in Erinnerungen. Alle waren wir uns einig: Das war die beste Zeit seit langem, die wir erleben durften. Vielen Dank noch einmal an die Tabaluga-Stiftung, die uns das ermöglich hat!

Text: Monika Axmann und Kerim Ergican, KJF München und Freising, Sonja Gartner und Veronika Roith, Sozialdienst katholischer Frauen

Auch die BetreuerInnen durften sich in der Fun-Rallye messen. Zu sehen ist hier die Disziplin Kopfball mit Papiertaschentüchern. Die zuschauende Kuhherde nahm's gelassen.