zurück zur Übersicht
14.02.2025 - Steinhöring: Der Bahnhof ist barrierefrei, aber die Züge sind es nicht
Ortstermin am Steinhöringer Bahnhof im Januar 2025: Politikerinnen und Bahnfunktionäre trafen zusammen mit Bewohner:innen unseres Einrichtungsverbundes Steinhöring (EVS). Über ihren Sprecher David Kruzolka machten sie zum wiederholten Mal deutlich, wie wichtig Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung ist. Und dass diese nicht am Bahnsteig enden darf. Jetzt hoffen sie darauf, dass sich endlich was bewegt.

Der Ortstermin glich einer kleinen Demonstration. Fotos: EVS

MdL Doris Rauscher im Gespräch mit EVS-Bewohner:innen am Steinhöringer Bahnhof.
Am Steinhöringer Bahnhof im Landkreis Erding kamen Mitte Januar zusammen: die Landtagsabgeordnete der SPD Doris Rauscher, Heiko Büttner, Konzernbevollmächtigter Deutsche Bahn, Matthias Krause von der Südostbayernbahn, Sebastian Aumeier von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft sowie Steinhörings Bürgermeisterin Martina Lietsch. Sie alle sollten hören, warum die Bewohner:innen des Einrichtungsverbundes sehr unzufrieden sind.
Rund 35 Betroffene, darunter viele Rollstuhlfahrer:innen, machten auf ihr Problem aufmerksam. Besonders betroffen sind die 200 Bewohner:innen des Einrichtungsverbunds Steinhöring (EVS). "Wir können nirgends einfach hinfahren, das ist frustrierend", sagt David Kruzolka, der wegen der Barriere sogar ein Jobangebot absagen musste. Die Ursache: Die Bahnstrecke zwischen Wasserburg und Ebersberg ist nicht elektrifiziert, deshalb fahren hier Dieselzüge mit hohen Stufen. Die Elektrifizierung wurde jahrelang verzögert - zuletzt wegen Kiebitz-Brutplätzen. Nun heißt es: Fertigstellung frühestens 2030, womöglich erst 2035.
Übergangslösungen dauern ebenfalls Jahre
Weil die Betroffenen nicht so lange warten können, wird über Übergangslösungen diskutiert. Zwei Optionen stehen im Raum:
Rund 35 Betroffene, darunter viele Rollstuhlfahrer:innen, machten auf ihr Problem aufmerksam. Besonders betroffen sind die 200 Bewohner:innen des Einrichtungsverbunds Steinhöring (EVS). "Wir können nirgends einfach hinfahren, das ist frustrierend", sagt David Kruzolka, der wegen der Barriere sogar ein Jobangebot absagen musste. Die Ursache: Die Bahnstrecke zwischen Wasserburg und Ebersberg ist nicht elektrifiziert, deshalb fahren hier Dieselzüge mit hohen Stufen. Die Elektrifizierung wurde jahrelang verzögert - zuletzt wegen Kiebitz-Brutplätzen. Nun heißt es: Fertigstellung frühestens 2030, womöglich erst 2035.
Übergangslösungen dauern ebenfalls Jahre
Weil die Betroffenen nicht so lange warten können, wird über Übergangslösungen diskutiert. Zwei Optionen stehen im Raum:
- Einsatz neuer Dieselzüge mit passender Einstiegshöhe: Die Südostbayernbahn will prüfen, ob bundesweit Dieseltriebwagen mit einer stufenlosen Einstiegsoption verfügbar sind. Doch selbst wenn passende Züge gefunden würden, könnte es bis zu drei Jahre dauern, bis sie tatsächlich eingesetzt werden.
- Verbesserter Mobilitätsservice: Ein spezieller Fahrdienst mit mehr Personal und flexibleren Einsatzzeiten könnte Menschen mit Behinderungen helfen, ihre Fahrten besser zu planen. Doch auch hier fehlt es an Ressourcen, vor allem an Personal.