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19.03.2024 - "Spiel-Räume" öffnen: Hilfe für Kinder mit Entwicklungsstörungen


Am 20./21. April 2024 findet die Fachtagung für Personzentrierte Kindertherapie in Murnau statt. Dort wird auch eine Mitarbeiterin unserer Einrichtung KiZ - Kind im Zentrum Chiemgau sprechen.

Kinder können sich am besten durch Spielen ausdrücken. Das macht sich die Personzentrierte Kindertherapie zunutze. Foto: Fachtagung Murnau
 
Am 20./21. April 2024 findet unter dem Motto "Spielend ins Leben hineinwachsen" die 10. Internationale Fachtagung für Personzentrierte Kindertherapie in Murnau statt. Dort wird auch Inka Edfelder, Heilpädagogin im Heilpädagogischen Zentrum in Piding unserer Einrichtung KiZ - Kind im Zentrum Chiemgau, sprechen. Sie wird einen Vortrag halten zum Thema "Spiel-Räume für Entwicklung eröffnen - Kinder mit tiefgreifender Entwicklungsverzögerung / Beeinträchtigung beziehungsorientiert fördern".
Im Prospekt zur Veranstaltung heißt es zu Inka Edfelders Vortrag: "Kinder mit tiefgreifender Entwicklungsverzögerung brauchen ein Mehr an 'Spiel-Zeit' und 'Erfahrungsraum'. Das Spiel des Kindes ist individuelles Ausdrucksmittel und Kommunikationsmöglichkeit. Es eröffnet dem Kind Erfahrungsräume für seine Gefühle, Gedanken und Impulse - einen Kontaktraum, um Beziehung zu erfahren, üben und zu vertiefen. Ein 'Zeit-Raum' und 'Ermöglichungsraum' gerade für Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und individuellen Beeinträchtigungslagen. In diesem Denk- und Erfahrungsraum blicken wir gemeinsam in den 'Frei-Raum', den 'Zeit-Raum' und den 'Möglichkeitsraum' durch eine Fall-Geschichte aus der Praxis: Herausforderungen, Grenzerfahrungen, Erfahrungs- und Möglichkeitsräume der Personzentrierten Spieltherapie bei Kindern mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen aus dem Blickwinkel der Kinder und Therapeuten werden beleuchtet. Inka Edfelder ist Personzentrierte Beraterin für Kinder und Jugendliche (GwG), als Heilpädagogin B.A. in einer Heilpädagogischer Praxis, an einer Interdisziplinärer Frühförderstelle und als Fachdienst in einem Heilpädagogischen Zentrum tätig. Sie ist Heilerziehungspflegerin und Motopädagogin ak'M (Akademie für Motopädagogik)."
Die Personzentrierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie ...

... basiert auf den Ideen des US-amerikanischen Psychologen Carl Rogers von 1942. Rogers glaubte daran, dass Menschen von Natur aus wertvoll sind und die Fähigkeit haben, sich selbst zu verstehen und ihre Probleme zu lösen. Die Therapie konzentriert sich darauf, eine unterstützende Beziehung zwischen Therapeut:in und Kind aufzubauen, die dem Kind hilft, sich selbst besser zu verstehen und positive Veränderungen vorzunehmen.

Anstatt das Verhalten des Kindes zu ändern, wird es akzeptiert und respektiert. In der Therapie wird oft das Spielen verwendet, da Kinder sich am besten durch Spielen ausdrücken können. Die/der Therapeut:in unterstützt das Kind im Spiel und hilft ihm, seine Gefühle und Probleme zu verstehen und zu bewältigen.

Diese Therapie wird für Kinder im Alter von etwa drei bis zwölf Jahren empfohlen und kann auch in Gruppen oder mit den Bezugspersonen des Kindes durchgeführt werden. Studien haben gezeigt, dass diese Therapie bei verschiedenen psychischen Problemen wirksam sein kann, wie zum Beispiel Angststörungen oder Depressionen.
10. Internationale Fachtagung für Personzentrierte Kindertherapie

Die Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung (GwG) ist national und auf europäischer Ebene der größte Fachverband für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung. Ihre Mitglieder sind in allen Bereichen der psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung sowie in der Beratung tätig - auch für Kinder und Jugendliche. Dem Fachverband für Personzentrierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie/-beratung (VPKJ) gehören Ausbilder:innen für Personzentrierte Kindertherapie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Ziel der GwG und des VPKJs ist es, der personzentrierten Arbeit mit Kindern mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen sowie eine inhaltlichen Vertiefung durch den internationalen Austausch zu pflegen, damit Kinder in (seelischer) Not eine gute Begleitung finden. Die länderübergreifende Zusammenarbeit zeigt sich in den regelmäßigen internationalen Fachtagungen.

Kolleg:innen aus den unterschiedlichen Bereichen geben Einblicke und stellen zur Diskussion, was es bedeutet, mit Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen entwicklungsgereicht, personzentriert mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Als Ehrengästin wird Filmregisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link erwartet, die die ZDF-Dokumentation SAFE diskutieren wird.