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08.04.2025 - Recherche-Thema Lebensborn: Kanadisches Filmteam beim EVS


Einen weiten Weg hat eine junge Kanadierin auf sich genommen, um auf Spurensuche nach der Kindheit ihrer Großmutter zu gehen. Diese war in der Nazi-Zeit im "Lebensborn"-Heim "Hochland" in Steinhöring auf die Welt gekommen. 

Der Historiker Rudolf Oswald bei den Dreharbeiten in der Kapelle des ehemaligen "Lebensborn"-Heims mit der Kanadierin Lindsay und dem Kameramann der kanadischen Filmfirma (von links). Fotos: EVS/KJF
 

Filmaufnahmen am Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des menschenverachtenden Nazi-Programms "Lebensborn" im Park des EVS in Steinhöring. In der Mitte hinten: Rudolf Oswald.
Auf dem Gelände des EVS fanden im April 2025 Dreharbeiten zu einem kanadischen Dokumentarfilm statt. "Silence is deafening" (auf Deutsch "Das Schweigen ist ohrenbetäubend") - so der Arbeitstitel der Dokumentation. Das Filmteam begleitet dafür ein kanadisches Paar auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Großmütter. Andrews Großmutter wurde als Jüdin in Polen geboren und flüchtete nach Kanada; Andrew ist auch der Produzent des Films. Die Großmutter seiner Lebensgefährtin Lindsay wurde in Steinhöring im damaligen "Lebensborn"-Heim "Hochland" geboren und wanderte mit ihrer Mutter nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls nach Kanada aus. 

Nun begeben sich die beiden - begleitet von dem Team von "Take Action Films" aus Kanada - auf Spurensuche in Europa, unter anderem eben beim Einrichtungsverbund Steinhöring (EVS). Im Rahmen der Dreharbeiten in Steinhöring wurde auch der Historiker Rudolf Oswald interviewt, der vor Jahren seinen Zivildienst im EVS geleistet hatte. Zum Umgang mit den Opfern des "Lebensborn" hatte er im Auftrag der KJF bereits ein Buch verfasst und zahlreiche Vorträge gehalten.