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09.02.2024 - Lernhilfegruppen: Unterstützung bei den Hausaufgaben und noch viel mehr
Ein Team von Sozialpädagog:innen der KJF organisiert im Auftrag des Jugendamtes München die Sozialpädagogischen Lernhilfen in mehreren Münchner Stadtbezirken, darunter auch in Ramersdorf-Perlach. Hier berichtet eine Mitarbeiterin des "Perlacher Herz".
Max bei der Lernbetreuung mit einer Schülerin. Sie genießt es, dass der IT-Fachmann sich Zeit für sie nimmt, geduldig ist und immer ruhig bleibt. Alle Fotos: Melanie Förster, Teamleitung und Koordination SPLH
Die Sozialpädagogischen Lernhilfen (SPLH) unserer Einrichtung SBW-Flexible Hilfen sind ein Angebot für Kinder, die bei ihren schulischen Aufgaben Unterstützung und Begleitung brauchen. Sie helfen bei den Hausaufgaben, führen an Lernmethoden heran und fördern soziale Fähigkeiten. Ein Beispiel:
Jeweils Dienstag und Donnerstag um 14 Uhr stellt sich ein lebhaftes Treiben in den Jugendräumen des Nachbarschaftstreffs "Perlacher Herz" ein. Dort beginnen gleich die Lernhilfegruppen, bei denen die Betreuer:innen Monika und Max mit viel Herzblut, Geduld und Humor den Schüler:innen der umliegenden Grund- und Mittelschulen in Kleingruppen unter anderem bei den Hausaufgaben helfen. Es sind hauptsächlich Kinder im Grundschulalter, die mit freudig-entspanntem Gesichtsausdruck die Treppe herunterkommen und sich einen Platz an den großen Tischen suchen.
Die Gruppengröße ist auf vier Kinder pro Mitarbeiter:in beschränkt. Obwohl noch viel mehr Kinder und Jugendliche die Unterstützung benötigen würden, müssen diese auf einen Platz auf der Warteliste verwiesen werden. Die aktuelle Gruppengröße ist optimal, um sich auf die Schüler:innen einlassen zu können. Das ist Monika und Max besonders wichtig, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass der Lernerfolg sich nur in entspannter Atmosphäre einstellen kann. Die Kinder bringen nicht nur leere Aufgabenblätter mit, sondern haben oft auch allgemeine Wissenslücken und einen großen Mitteilungsbedarf. Vor allem brauchen sie eine konstante Bezugsperson, einen Menschen, dem sie vertrauen, der ihnen Wertschätzung und Empathie entgegenbringt. Bei den Kindern, die heute zu Monika und Max kommen, merkt man regelrecht, wie sie mit dem Ablegen des Schulranzens auch die Anspannungen und Belastungen des Schulalltags hier abstreifen können.
Jeweils Dienstag und Donnerstag um 14 Uhr stellt sich ein lebhaftes Treiben in den Jugendräumen des Nachbarschaftstreffs "Perlacher Herz" ein. Dort beginnen gleich die Lernhilfegruppen, bei denen die Betreuer:innen Monika und Max mit viel Herzblut, Geduld und Humor den Schüler:innen der umliegenden Grund- und Mittelschulen in Kleingruppen unter anderem bei den Hausaufgaben helfen. Es sind hauptsächlich Kinder im Grundschulalter, die mit freudig-entspanntem Gesichtsausdruck die Treppe herunterkommen und sich einen Platz an den großen Tischen suchen.
Die Gruppengröße ist auf vier Kinder pro Mitarbeiter:in beschränkt. Obwohl noch viel mehr Kinder und Jugendliche die Unterstützung benötigen würden, müssen diese auf einen Platz auf der Warteliste verwiesen werden. Die aktuelle Gruppengröße ist optimal, um sich auf die Schüler:innen einlassen zu können. Das ist Monika und Max besonders wichtig, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass der Lernerfolg sich nur in entspannter Atmosphäre einstellen kann. Die Kinder bringen nicht nur leere Aufgabenblätter mit, sondern haben oft auch allgemeine Wissenslücken und einen großen Mitteilungsbedarf. Vor allem brauchen sie eine konstante Bezugsperson, einen Menschen, dem sie vertrauen, der ihnen Wertschätzung und Empathie entgegenbringt. Bei den Kindern, die heute zu Monika und Max kommen, merkt man regelrecht, wie sie mit dem Ablegen des Schulranzens auch die Anspannungen und Belastungen des Schulalltags hier abstreifen können.
Mithilfe der Lernbetreuung stellen sich Lernerfolge schneller ein.
Zu den alltäglichen Problemen in der Schule, kommen noch soziale Schwierigkeiten der Eingliederung, Sprachbarrieren und ein Elternhaus, das oft bildungsfern ist. Die Kinder bewegen sich zwischen zwei Kulturen und stoßen bei Lehrkräften, Mitschüler:innen und Eltern aus unterschiedlichen Gründen oft auf Unverständnis oder sogar Ablehnung. Das Ziel der Integration in Deutschland und speziell hier in München, seinen Platz mit hoffnungsvollen Zukunftsaussichten zu finden, ist für die jungen Menschen in Neuperlach nicht einfach.
Gegenseitige Wertschätzung
Im Nachbarschaftstreff "Perlacher Herz" wird die Integration von Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Ländern gelebt. Deshalb sind alle Beteiligten über die langjährige Zusammenarbeit der KJF und dem "Perlacher Herz" sehr froh. Hier kann Hand in Hand im Jugendtreff ein friedliches und tolerantes Zusammenleben eingeübt werden. Die gegenseitige Wertschätzung zeigt sich auch im Miteinander des Betreuer:innenteams und hat Vorbildfunktion bei den Kids. Hier sind sie willkommen mit all ihren schwierigen Hintergründen, Defiziten und aktuellen Herausforderungen.
Die beiden bei der KJF angestellten Lernbetreuer:innen sind sich darin einig, dass die Zeit mit den Kindern auch für sie selbst eine Bereicherung ist. Monika ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und erinnert sich an ihren Start in der Hausaufgabengruppe vor etwa vier Jahren: "Die Kinder hatten sehr große Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Nach der Schule, wo es in den Klassen oft sehr unruhig und laut war, hat es erst mal gedauert, bis die Kinder überhaupt zuhören konnten. Mittlerweile ist die Gruppe gut zusammengewachsen." Die Konzentrationsfähigkeit als Grundlage des Lernens hat sich mittlerweile immens verbessert. Für die junggebliebene dreifache Oma ist es schön, diese Entwicklung der Kinder beeinflussen zu können, und sie freut sich über den schulischen Fortschritt jedes einzelnen Kindes und die verbesserten sozialen Kompetenzen.
Im Nachbarschaftstreff "Perlacher Herz" wird die Integration von Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Ländern gelebt. Deshalb sind alle Beteiligten über die langjährige Zusammenarbeit der KJF und dem "Perlacher Herz" sehr froh. Hier kann Hand in Hand im Jugendtreff ein friedliches und tolerantes Zusammenleben eingeübt werden. Die gegenseitige Wertschätzung zeigt sich auch im Miteinander des Betreuer:innenteams und hat Vorbildfunktion bei den Kids. Hier sind sie willkommen mit all ihren schwierigen Hintergründen, Defiziten und aktuellen Herausforderungen.
Die beiden bei der KJF angestellten Lernbetreuer:innen sind sich darin einig, dass die Zeit mit den Kindern auch für sie selbst eine Bereicherung ist. Monika ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und erinnert sich an ihren Start in der Hausaufgabengruppe vor etwa vier Jahren: "Die Kinder hatten sehr große Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Nach der Schule, wo es in den Klassen oft sehr unruhig und laut war, hat es erst mal gedauert, bis die Kinder überhaupt zuhören konnten. Mittlerweile ist die Gruppe gut zusammengewachsen." Die Konzentrationsfähigkeit als Grundlage des Lernens hat sich mittlerweile immens verbessert. Für die junggebliebene dreifache Oma ist es schön, diese Entwicklung der Kinder beeinflussen zu können, und sie freut sich über den schulischen Fortschritt jedes einzelnen Kindes und die verbesserten sozialen Kompetenzen.
Zwischendurch kann man auch mal albern sein.
Große Fortschritte beim Lesen
Ein Beispiel sind Ramira (9) und ihr jüngerer Bruder. Beide kommen regelmäßig zur Sozialpädagogischen Lernhilfe. Ramira erzählt, was sich für sie seit Beginn der Teilnahme geändert hat: "Als ich in der 2. Klasse herkam, konnte ich nicht lesen und schreiben. Monika hat mit mir immer lesen und schreiben geübt. Jetzt kann ich es.", freut sie sich. Ramira war davor in der Mittagsbetreuung ihrer Grundschule. Dort gab es allerdings nicht die Zeit, Ruhe und individuelle Betreuung, die sie benötigt hätte. Ihr Lehrer erkannte das Problem und riet ihren Eltern zur Sozialpädagogischen Lernhilfe. Stolz zeigt Ramira ein Buch, das sie vom städtischen Bücherbus ausgeliehen hat. Das möchte sie nach den erledigten Hausaufgaben zusammen mit Monika lesen.
Auch für Max ist die Hausaufgabenbetreuung nicht nur ein Job, sondern eine lebensnahe Mission. Sie bietet ihm den nötigen Ausgleich zu seiner Arbeit im IT-Bereich. "Es ist großartig zu sehen, wie aus anfänglichen Fragezeichen in den Kinderaugen am Ende strahlende Ausrufezeichen werden", schwärmt er. Die Jugendlichen, die sich im "Perlacher Herz" einfinden, haben nicht nur mit den Schulaufgaben zu kämpfen. Oft steht die Kluft zwischen dem streng gläubigen Elternhaus und der digitalen Realität, insbesondere den sozialen Medien wie TikTok, im Raum. "Es ist wie eine Reise durch zwei Welten", erklärt Max. "Die Werte könnten unterschiedlicher nicht sein. Da steht die Bedeutung des Glaubens im Kontrast zu den liberalen, hippen Weltbildern auf dem Smartphone."
Nachdem die Hausaufgaben und das zusätzliche Lernen erledigt sind, wird der Raum zum Ort lebensbereichernder Kontakte. Durch das langfristige Engagement von Max und Monika und die verbindliche und regelmäßige Teilnahme der Kinder sind (Ver-)Bindungen entstanden, die über die Vermittlung des Unterrichtsstoffs und die Verbesserung der Schulnoten hinausgehen. "Es sind oft die Gespräche nach den Hausaufgaben, die wirklich zählen", sagt Max. "Die Kinder kommen zu mir, um über Sinnfragen und Probleme zu sprechen, die sie gerade beschäftigen, und die sie weder bei Eltern noch Lehrer:innen ansprechen können." Und da wird es richtig spannend. Max liegt viel daran, die jungen Köpfe zum eigenständigen Nachdenken zu bewegen: "Werbung und YouTube-Videos sind wie bunte Luftballons. Schön anzusehen, aber was bleibt wirklich davon? Ich versuche den Kids beizubringen, ihre eigenen Wertvorstellungen zu hinterfragen. Was will etwa die Werbung von uns? Müssen wir uns wirklich von jedem TikTok-Trend beeinflussen lassen? Was ist wichtig für unser eigenes Leben?"
Und so werden die Sozialpädagogischen Lernhilfen der KJF in den Räumen des "Perlacher Herz" zu einem Ort, an dem nicht nur Hausaufgaben gelöst, sondern gemeinsam auch die großen Fragen des Lebens angegangen werden.
Text: Gabriela Lapp, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim "Perlacher Herz"
Ein Beispiel sind Ramira (9) und ihr jüngerer Bruder. Beide kommen regelmäßig zur Sozialpädagogischen Lernhilfe. Ramira erzählt, was sich für sie seit Beginn der Teilnahme geändert hat: "Als ich in der 2. Klasse herkam, konnte ich nicht lesen und schreiben. Monika hat mit mir immer lesen und schreiben geübt. Jetzt kann ich es.", freut sie sich. Ramira war davor in der Mittagsbetreuung ihrer Grundschule. Dort gab es allerdings nicht die Zeit, Ruhe und individuelle Betreuung, die sie benötigt hätte. Ihr Lehrer erkannte das Problem und riet ihren Eltern zur Sozialpädagogischen Lernhilfe. Stolz zeigt Ramira ein Buch, das sie vom städtischen Bücherbus ausgeliehen hat. Das möchte sie nach den erledigten Hausaufgaben zusammen mit Monika lesen.
Auch für Max ist die Hausaufgabenbetreuung nicht nur ein Job, sondern eine lebensnahe Mission. Sie bietet ihm den nötigen Ausgleich zu seiner Arbeit im IT-Bereich. "Es ist großartig zu sehen, wie aus anfänglichen Fragezeichen in den Kinderaugen am Ende strahlende Ausrufezeichen werden", schwärmt er. Die Jugendlichen, die sich im "Perlacher Herz" einfinden, haben nicht nur mit den Schulaufgaben zu kämpfen. Oft steht die Kluft zwischen dem streng gläubigen Elternhaus und der digitalen Realität, insbesondere den sozialen Medien wie TikTok, im Raum. "Es ist wie eine Reise durch zwei Welten", erklärt Max. "Die Werte könnten unterschiedlicher nicht sein. Da steht die Bedeutung des Glaubens im Kontrast zu den liberalen, hippen Weltbildern auf dem Smartphone."
Nachdem die Hausaufgaben und das zusätzliche Lernen erledigt sind, wird der Raum zum Ort lebensbereichernder Kontakte. Durch das langfristige Engagement von Max und Monika und die verbindliche und regelmäßige Teilnahme der Kinder sind (Ver-)Bindungen entstanden, die über die Vermittlung des Unterrichtsstoffs und die Verbesserung der Schulnoten hinausgehen. "Es sind oft die Gespräche nach den Hausaufgaben, die wirklich zählen", sagt Max. "Die Kinder kommen zu mir, um über Sinnfragen und Probleme zu sprechen, die sie gerade beschäftigen, und die sie weder bei Eltern noch Lehrer:innen ansprechen können." Und da wird es richtig spannend. Max liegt viel daran, die jungen Köpfe zum eigenständigen Nachdenken zu bewegen: "Werbung und YouTube-Videos sind wie bunte Luftballons. Schön anzusehen, aber was bleibt wirklich davon? Ich versuche den Kids beizubringen, ihre eigenen Wertvorstellungen zu hinterfragen. Was will etwa die Werbung von uns? Müssen wir uns wirklich von jedem TikTok-Trend beeinflussen lassen? Was ist wichtig für unser eigenes Leben?"
Und so werden die Sozialpädagogischen Lernhilfen der KJF in den Räumen des "Perlacher Herz" zu einem Ort, an dem nicht nur Hausaufgaben gelöst, sondern gemeinsam auch die großen Fragen des Lebens angegangen werden.
Text: Gabriela Lapp, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim "Perlacher Herz"