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21.03.2022 - Küken-Projekt: Sieben Piepmätze im Adelgundenheim


Das Küken-Projekt in den Heilpädagogischen Tagesgruppen im Adelgundenheim lehrt die Kinder den achtsamen Umgang mit der Natur und speziell mit Tieren.

Im Alter von zwei Wochen: eines der sieben geschlüpften Küken. Alle Fotos: Gabriele Heigl/KJF
In das Lachen und Lärmen der Mädchen und Jungen der Heilpädagogischen Tagesgruppen (HPT) des Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim in der Münchner Hochstraße mischt sich derzeit ein leises Piepsen aus kleinen Vogelschnäbeln. Vor drei Wochen konnten die förderbedürftigen Mädchen und Buben im Alter zwischen sieben und elf Jahren in ihrem Gruppenbereich zusehen, wie in einem Brutautomaten vom ersten kleinen Riss in der Schale bis zum zerbrochenen Ei nach und nach sieben Küken schlüpften. Andrea Caroli, Sozialpädagogin im Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim: "Die Kinder haben fasziniert und angerührt zugesehen."  Die HPT machen etwa viermal im Jahr Garten- und Ernährungsprojekte. Diese Hühnereier sind auch nicht die ersten ausgebrüteten im Adelgundenheim. Auch kleinen Enten wurden in früheren Jahren schon bei ihrem Weg ins Leben zugeschaut.

Andrea Caroli: "Kinder haben oftmals keinen Bezug mehr dazu, woher unsere Nahrung kommt." In dem Projekt würden sie dazu einen Bezug gewinnen und außerdem an einen achtsamen Umgang mit der Natur und mit Tieren herangeführt. Und die Kinder sind mit großer Anteilnahme bei der Sache. Brutautomat und Käfig sind in diesen Tagen der Mittelpunkt für die beiden HPT-Gruppen. Die Kinder leben ihre Begeisterung auch künstlerisch durch Bilder und Bastelarbeiten rund ums Hühnchen aus. "Sogar Rollenspiele haben sich die Kinder ausgedacht", so Caroli.

Die befruchteten Eier, den Brutautomaten, den Käfig, das Stroh und das Futter hat Sophie Weckel in die Hochstraße gebracht. Die Sozialpädagogin und Beauftragte für das Projekt sitzt sozusagen an der Quelle, lebt sie doch auf dem elterlichen Bauernhof in der Gemeinde Eurasburg. Wenn die Hühnchen zu groß für den Käfig werden, bringt Sophie Weckel sie auch wieder zurück zum Hof. 

Das nächste Projekt zum Thema Ernährung steht übrigens kurz bevor. Die Baywa-Stifung spendiert dem Adelgundenheim zwei Hochbeete, in denen die Kinder Kräuter, Gemüse und Beeren ziehen können. Bald kommen die ersten Setzlinge. 

Text: Gabriele Heigl, KJF-Pressesprecherin

Unter der Wärmelampe halten sich die Küken am liebsten auf.
 

Sophie Weckel und der Bauernhof ihrer Eltern machen das Projekt erst möglich.

Der Käfig steht im Gemeinschaftsbereich der HPT-Gruppen.
 

Die Hühnchen regen die Kinder auch zu Bildern und Bastelarbeiten an. 

Scharren und Futterpicken müssen die kleinen Hühner nicht lernen.
 

Auf einer Projektwand werden die einzelnen Entwicklungsschritte festgehalten.