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28.06.2023 - Kollekte von über 90.000 Euro geht an kriegsverletzte Kinder


Auch im Jahr 2022 konnte sich die KJF auf die Großzügigkeit der Gläubigen in der Erzdiözese München und Freising verlassen. Beim Jugendopfersonntag kam ein stattlicher Betrag zusammen, den dieses Mal unsere Aschauer Einrichtung KiZ - Kind im Zentrum Chiemgau erhält.

Im letzten halben Jahr waren auch verletzte ukrainische Kinder zur medizinischen Behandlung in der Aschauer Orthopädischen Kinderklinik. Foto: istock
Traditionell wird am 1. Adventssonntag - am sogenannten Jugendopfersonntag - in allen Kirchen der Erzdiözese München und Freising für die vielfältigen Aufgaben der KJF gesammelt. Der Spendenaufruf ergeht alljährlich vom Erzbischöflichen Ordinariat an alle Pfarreien der Erzdiözese. Insgesamt wurden 2022 92.092 Euro gespendet. Jährlich rotierend erhält eine andere KJF-Einrichtung projektbezogen 90 Prozent der gesammelten Gelder; in diesem Jahr war das KiZ - Kind im Zentrum Chiemgau in Aschau mit Orthopädischer Kinderklinik an der Reihe. Die restlichen 10 Prozent der Kollekte gehen an "Unbürokratische Hilfen für Kinder in Not" der KJF. 

Im KiZ - Kind im Zentrum Chiemgau werden schon seit vielen Jahren Kinder aus Kriegsgebieten behandelt. Nun herrscht Krieg mitten in Europa. Hilfe wird dringend benötigt, für ukrainische Kinder genauso wie für diejenigen aus allen Krisenregionen dieser Welt. So lag es nahe, dass der Erlös der Kollekte des sogenannten Jugendopfersonntags in die medizinische Behandlung und Begleitung der kleinen Patientinnen und Patienten aus aller Welt fließen.

Die Behandlung von verletzten und kranken Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten hat eine lange Tradition in Aschau. 27 Kindern aus Afghanistan, Angola, Armenien, Usbekistan und Kambodscha schenkte die Kinderklinik bis heute die zum Teil lebensrettenden Operationen, so zum Beispiel 1996 dem elfjährigen Abdul aus Afghanistan, der aufgrund einer schweren Minenverletzung den rechten Arm und das rechte Bein verloren hatte. Bei mehrmaligen stationären Aufenthalten konnte ihm das linke Bein erhalten und das rechte mit einer Prothese versorgt werden, so dass er seine Mobilität zurückgewinnen und er wieder Fußball spielen konnte.
 
Unbürokratisch helfen 

Zehn Prozent der Kollekte, in diesem Jahr also 9209 Euro, gehen an die „Unbürokratischen Hilfen für Kinder in Not“, einen Finanzierungstopf, den die KJF bereithält, wenn schnell und eben unbürokratisch bei akuten Notfällen geholfen werden muss. So konnten in den letzten Jahren aus diesem Topf unter anderem Zuschüsse zur Teilnahme an Klassenfahrten, zum Kauf von Kinderbetten und Winterbekleidung und zur Anschaffung von Korrekturbrillen gezahlt werden.
In der letzten Zeit gehen zahlreiche Anfragen für die Behandlung von kriegsgeschädigten ukrainischen Kindern im KiZ - Kind im Zentrum Chiemgau ein. Neben der medizinischen Versorgung (Übernahme dringender laufender Behandlungen, Operationen, Versorgung von Amputationen, physiotherapeutische Behandlungen) muss sich die Einrichtung auch um DolmetscherInnen und eine angemessene psychologische Betreuung der kleinen Kriegsopfer kümmern. 

Das KiZ übermittelt im Namen seiner kleinen Patientinnen und Patienten ein ganz herzliches "Vergelt’s Gott!" allen SpenderInnen.

Die Kollekte des Jugendopfersonntags 2023 wird dem Einrichtungsverbund Steinhöring (EVS) zugutekommen.

Text: Gabriele Heigl, KJF-Pressesprecherin
 

Die Kinder werden unter anderen behandelt von Dr. Bronek Boszczyk, Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie, und Dr. Areena D'Souza, Oberärztin Wirbelsäulenchirurgie. Foto: Gabriele Heigl, KJF
Unsere Einrichtung: KiZ - Kind im Zentrum Chiemgau

KiZ - Kind im Zentrum Chiemgau ist die Dachmarke für die Einrichtungen der Behandlungszentrum Aschau GmbH im Chiemgau und den angrenzenden Landkreisen. Neben der renommierten orthopädischen Kinderklinik für die Behandlung komplexer Fehlstellungen des Bewegungsapparats (Hüfte, Knie, Fuß, obere Extremitäten und Wirbelsäule) gehören die Heilpädagogischen Zentren in Aschau, Piding und Ruhpolding dazu. Drei Frühförderstellen in Wasserburg, Traunstein und Piding mit ihren Außenstellen und ambulanten Angeboten sowie ein Kindergarten mit Krippe und ein Wohnheim runden das Angebot für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen oder Entwicklungsverzögerungen ab. KiZ beschäftigt etwa 600 Mitarbeitende und behandelt, pflegt und fördert jährlich rund 5000 Kinder und Jugendliche. Die gemeinsame Mission von KiZ ist es, seit mehr als 100 Jahren, die individuellen Bedürfnisse der jungen Menschen mit den unterschiedlichen Leistungen unter Berücksichtigung der gemeinsamen christlichen Werte nachzukommen.