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16.10.2020 - Junges Wohnen St. Klara – neues Gebäude schafft neue Perspektiven bei der Jugendhilfe Nord


Im Zentrum Freisings entsteht seit Anfang 2020 für das Kinderheim St. Klara ein neues Zuhause für die Kinder und Jugendlichen der Jugendhilfe Nord. Im Herbst wurde das Projekt mit einem kleinen Richtfest der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei wurde ein von Kindern gestaltetes Großplakat enthüllt – der Auftakt zu einer Spendenaktion. Geplanter Einzug: Sommer 2021.
Im Herbst 2020 war mit der Fertigstellung des vierstöckigen Rohbaus ein wichtiger Schritt geschafft. Grund genug für ein kleines Richtfest. Vom Rohbau war dabei allerdings nicht viel zu sehen, denn er wurde verhüllt von einem 200 Quadratmeter großen kunterbunten Baustellenplakat. Die Kinder von St. Klara hatten dafür wunderbare Bilderfolgen gemalt. Das Ziel der jungen KünstlerInnen: Spenden zu sammeln für Einrichtungsgegenstände für ihr neues Zuhause.
 
Mit der Realisierung des Projekts mit teilbetreutem Wohnen geht ein langersehnter Wunsch des Kinderheims St. Klara in Erfüllung. Der Neubau steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu den beiden heilpädagogischen Wohngruppen des Kinderheims am Freisinger Veitsmüllerweg 13 und 13A. Hier werden bereits Kinder und Jugendliche ab acht Jahren rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr betreut. Mit dem neuen Zuhause am Veitsmüllerweg 11 eröffnet sich nun für die Fachkräfte die Chance, Jugendliche, die aus den Wohngruppen herauswachsen, über die Volljährigkeit hinaus optimal zu begleiten. So kann die so wichtige Betreuungskette bis hin zu einem eigenverantwortlichen, selbstständigen Erwachsenenleben aufrechterhalten werden.

Die enge Nachbarschaft der Wohngruppen zueinander lässt die Verbindung der Kinder und Jugendlichen nicht abreißen und ermöglicht es, bestehende Freundschaften zu pflegen. Das gibt zusätzlichen sozialen und familiären Halt. „Dieses Gebäude ist ein Glücksfall für das Kinderheim und vor allem für die Jugendlichen“, meinte denn auch Frank Eichler, Leiter der Jugendhilfe Nord, anlässlich der Enthüllung des Plakats durch Freisings zweite Bürgermeisterin Eva Bönig, der Schirmherrin des Spendenprojekts.
 

Es ist ein Herzensprojekt für viele Beteiligte (von links): Die Bauherren Elli und Alois Widmann, St.-Klara-Heimleiterin Simone Tomczyk, KJF-Vorstand Bastian Eichhammer, Freisings Zweite Bürgermeisterin Eva Bönig und Jugendhilfe-Nord-Leiter Frank Eichler. Fotos: Jugendhilfe Nord/KJF
 
Spendenkonto (gerne auch gegen Spendenquittung):
IBAN DE35 7003 1000 0000 0430 34
Verwendungszweck: „Junges Wohnen St. Klara“
Bauherr und Projektträger ziehen an einem Strang
 
Möglich machten das Bauprojekt die Bauherren Alois und Elli Widmann, die das Grundstück erworben hatten und das von ihnen errichtete Haus an den Projektträger KJF vermieten. Die Verbundenheit der Familie zum Kinderheim St. Klara hat eine lange familiäre Tradition, die nach dem Ableben von Alois Widmann sen. von seinem Sohn Alois Widmann jun. mit Familie weitergeführt wird. So entstanden in einem ersten Schritt die zwei Häuser am Veitsmüllerweg 13 und 13A.

Auch Heimleiterin Simone Tomczyk freut sich sehr auf das neue Gebäude. Es wird Platz für eine vierköpfige Wohngruppe und acht Einzelappartements bieten. Im Erdgeschoß werden Fachdienste, Kreativ- und Besprechungsräume untergebracht. Die Grundidee aller Überlegungen und Planungen des Projektes war es, Kindern und Jugendlichen in schwierigen familiären Situationen das Aufwachsen in einem geschützten und liebevollen Umfeld zu ermöglichen.
 
Jede finanzielle Hilfe ist willkommen
 
Für die Innenausstattung werden allerdings noch Spenden gebraucht, worauf das Baustellenplakat auf fröhliche Weise aufmerksam macht. Denn das neue Zuhause muss mit zeitgemäßem und dem Betreuungsziel dienenden Mobiliar eingerichtet werden. Betten, Schränke, Einbauküchenzeilen, Sofas, Tische, Stühle bis hin zu Geschirr, Bettwäsche und vieles mehr sind für die kompletten Hausstände zur Anschaffung nötig, um den jungen Menschen dort ein normales Leben zu ermöglichen. Das Kinderheim St. Klara ist für die erforderliche hohe sechsstellige Investition auf Unterstützung angewiesen.

Text: Jugendhilfe Nord
 

Im Rohbau (von links): KJF-Vorstand Bastian Eichhammer, Max Kirchmaier, von der Agentur Masell, die das Plakat gefertigt hat, und Freisings Zweite Bürgermeisterin Eva Bönig.
 
Gut zu wissen
Nicht nur kunterbunt – auch nachhaltig: Vor der Eröffnung des Gebäudes werden die Banner des Plakats abgenommen und in Behindertenwerkstätten zu Taschen umgearbeitet, die dann gegen eine Spende erworben werden können.  

Geschichte und Aufgabe des Kinderheims St. Klara

Das Kinderheim St. Klara, aufgrund seiner über 135-jährigen bewegten Geschichte manchen Freisinger BürgerInnen noch als „Waisenhaus“ bekannt, ist heute eine moderne heilpädagogische Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe für rund 75 Kinder und Jugendliche aus Freising und der Region. Kinder und Jugendliche, deren Wohl in der eigenen Familie beispielsweise durch Gewalt, Sucht oder Vernachlässigung aufs höchste bedroht ist, werden über das Jugendamt an das Kinderheim vermittelt. Mehr als 50 pädagogische Fachkräfte und unterstützende Berufsgruppen arbeiten gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen daran, eine sichere Heimat auf Zeit und eine neue, positive Lebensperspektive zu schaffen.