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12.09.2024 - Jugendsozialarbeit an Schulen: Beim gemeinsamen Floßbau Werte erfahren


Für alle Schüler:innen der dritten Klassen der Münchner Grundschule in der Fernpaßstraße gab es 2024 eine Neuauflage einer besonderen Aktion, die von der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS), einem Angebot unserer Einrichtung SBW-Flexible Hilfen, gemeinsam mit dem Veranstalter Motion Outdoor durchgeführt wurde. Die Aufgabe war: Baut zusammen ein Floß. Hier berichtet Christoph Grübert von der JaS von der Aktion.

So sah am Ende das fertige Floß aus.
 
Das Grundgerüst erforderte handwerkliches Geschick und ...

... Knotenkunst. Absolut wichtig für die Stabilität.
 

Die Luftpumpe half beim Aufpumpen der Reifen, aber vor allem brauchte es vereinte Muskelkraft.
Die Aufgabe war klar und das Ziel auch: Gemeinsam ein Floß zubauen und damit auf dem Olchinger See rumschippern. Hintergrund war, dass die Klassen Zusammenhalt, Freude und Mut in einem erlebnispädagogischen Rahmen kennenlernen konnten. Bevor es jedoch an den See ging, traf sich die Klasse mit dem JaS-Mitarbeiter im Klassenzimmer der Grundschule in der Fernpaßstraße und besprach die Werte, die es zu vermitteln galt. Ausgehend von der Arche Noah, die auch schon ein Menschen verbindendes Holzboot war, lernten die Kinder Begrifflichkeiten kennen wie Freude, Mut, Stolz und mehr. All das, was im Zusammenhang stehen würde mit einer Aufgabe, vor der diese Kinder noch nie standen. Selbstverständlich gab es viele Fragen, etwa: "Gibt es da Mücken?", "Dürfen wir auch schwimmen?", "Wird das Floß auch tragen?"

Schon auf der Fahrt zum See wurde klar, dass die Kinder dieses Projekt nicht wie einen Ausflug angingen. Spannung lag in der Luft, ein Abenteuer schien möglich. Angekommen, traf man sich erst einmal auf einer Wiese, wo den Kindern vom Floßbauhelfer alles erklärt wurde, die Verhaltensregeln und auch die Tricks, wie man das Floß gut und entspannt zusammen aufbauen konnte. Die Schule hat drei 3. Klassen, und passend dazu gab das Wetter drei verschiedene Auftritte: Sonnenschein pur, bewölkt mit ein paar Tropfen, aber warm, und eine Gruppe erwischte durchgehend Regenwetter. Man kann jedoch sagen, dass das Ergebnis bei allen drei Gruppen ähnlich war. So viel kann man schon vorwegnehmen.

Alle Materialien waren wieder verwendbar. Ausgehend vom Holz, über die Reifen, bis hin zu den Schnüren. Selbstverständlich auch die Rettungswesten, welche obligatorisch waren. Am Anfang stand das Schwierigste an: die Aufteilung in drei Gruppen. Die Kinder wurden willkürlich aufgeteilt, und so entstanden Gruppen, die nicht nur aus Freundinnen oder Freunden bestanden. Dann galt es, aus acht Brettern ein Muster zu legen. Parallel dazu mussten einige Kinder Traktorreifen aufpumpen; auf diesen sollte das Floß schwimmen. Während man einen Fahrradschlauch schnell aufpumpen kann, braucht es pro Reifen mindestens 150 ordentliche Luftstöße. Die Pädagog:innen vor Ort halfen natürlich nicht mit. Das schafften die Kinder ganz allein.
 
Nun mussten sie versuchen, Reifen und Hölzer zusammenzubringen. Die Holzkonstruktion wurde mit Seilen stabilisiert. Wie das geht, zeigte ihnen der Floßbauhelfer, und er half auch noch ein wenig mit. Am Ende wurden die vier Reifen mit Seil am Floß befestigt. Es sah ein wenig wacklig aus, da dies nur mit einer Schnur geschah. Aber am Ende war das Floß fertig und bereit, um es ins Wasser zu lassen; auch die Paddel lagen schon am Ufer. Aber vorher gab es noch eine Brotzeit zur Stärkung. Nach einer Runde auf dem See kehrten die Kinder stolz mit ihrem Floß zurück und durften noch einmal zum Schwimmen und Plantschen ins Wasser. Die anwesenden Lehrkräfte freuten sich, wie gut der Zusammenhalt der Klassen bei der Aktion war, und hoffen, dass der positive Team Spirit die Klasse noch einige Zeit stärkt.

Text und Fotos: Christoph Grübert, Jugendsozialarbeit an der Schule, Grundschule an der Fernpaßstraße