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22.01.2025 - Fachkräftelücke in der Sozialen Arbeit - Wie wir jetzt gegensteuern können
Der Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit ist ein drängendes Thema, das München und die Region besonders hart trifft. Mitte Januar 2025 lud der Sozialpolitische Diskurs München (SoPoDi) zur offenen Diskussion ins Neue Rathaus ein, um Lösungsansätze zu erörtern. Die Veranstaltung beleuchtete insbesondere die Notwendigkeit von mehr Studienplätzen und einer schnelleren Anerkennung ausländischer Abschlüsse.

Am Podium wirkten mit (von links): Dr. Mike Seckinger vom Deutschen Jugendinstitut, KJF-Vorständin Barbara Igl, die einen Teil der Veranstaltung moderierte, Verena Dietl, Münchens 3. Bürgermeisterin, Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München, sowie Norbert J. Huber, Sprecher des SoPoDi. Foto: Gabriele Heigl/KJF
Der Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit ist längst mehr als eine abstrakte Statistik. Für viele Träger und Einrichtungen in München und der Region bedeutet er täglich harte Entscheidungen: Welche Gruppen können noch betreut werden? Welche Angebote müssen gestrichen werden? Genau darüber diskutierten am 13. Januar 2025 rund 130 Expertinnen und Experten beim Sozialpolitischen Diskurs München (SoPoDi) im Neuen Rathaus. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam Lösungen zu finden, wie der Branche in dieser schwierigen Situation geholfen werden kann.
Überlastung und drohende Schließungen
In Bayern fehlen laut einer aktuellen Studie jedes Jahr bis zu 1.300 Fachkräfte in der Sozialen Arbeit - eine Zahl, die kaum zu übersehen ist. Besonders in einer wachsenden Stadt wie München spüren Einrichtungen die Auswirkungen massiv. Nicht nur die bestehenden Mitarbeitenden geraten durch Überstunden und erhöhte Anforderungen unter Druck, auch Familien und vulnerable Gruppen merken, dass Hilfsangebote eingeschränkt werden müssen.
Überlastung und drohende Schließungen
In Bayern fehlen laut einer aktuellen Studie jedes Jahr bis zu 1.300 Fachkräfte in der Sozialen Arbeit - eine Zahl, die kaum zu übersehen ist. Besonders in einer wachsenden Stadt wie München spüren Einrichtungen die Auswirkungen massiv. Nicht nur die bestehenden Mitarbeitenden geraten durch Überstunden und erhöhte Anforderungen unter Druck, auch Familien und vulnerable Gruppen merken, dass Hilfsangebote eingeschränkt werden müssen.
Gemeinsam stark für die soziale Arbeit Der Sozialpolitische Diskurs München setzt sich seit über 20 Jahren für soziale Gerechtigkeit und die Stärkung der sozialen Infrastruktur ein. Die Veranstaltung war ein eindrückliches Zeichen, dass der Wille zum Handeln da ist - jetzt liegt es an den Entscheidungsträgern, den nächsten Schritt zu machen. Weitere Informationen gibt es auf www.sozialpolitischer-diskurs-muenchen.de.
Politiker:innen rufen zu kreativen Ansätzen auf
Wie kann man in einer solch schwierigen Lage überhaupt gegensteuern? Verena Dietl, Münchens 3. Bürgermeisterin, forderte in ihrem Beitrag vor allem schnelle und pragmatische Lösungen, um den Fachkräftemangel kurzfristig abzufedern. Dazu gehören Nachqualifikationen, der Abbau von Bürokratie und eine deutliche Erhöhung der Studienplätze. "Wir dürfen nicht lockerlassen und müssen kreativ bleiben", betonte sie. Auch Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München, unterstrich die Dringlichkeit langfristiger Maßnahmen. Insbesondere bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse sieht er Handlungsbedarf. Er verwies auch auf die demografische Entwicklung: "Es werden in den nächsten Jahren viele Menschen in Rente gehen, ohne dass dem eine entsprechend große Zahl an Bewerbungen gegenübersteht. Gleichzeitig wird der Bedarf deutlich steigen."
Eine Kernaussage der Veranstaltung lieferte Dr. Mike Seckinger vom Deutschen Jugendinstitut. Seine Studie, gefördert vom Bayerischen Sozialministerium, macht deutlich: Bayern braucht jährlich rund 1.300 neue Studienplätze, um den Fachkräftebedarf zu decken. Doch die Ausbildungskapazitäten allein reichen nicht aus. Seckinger machte klar, dass es eine Kombination aus mehr Studienplätzen, besseren Arbeitsbedingungen und innovativen Ansätzen braucht, um den Beruf attraktiver zu machen.
Lösungen aus der Praxis
Die Diskussion von allen Teilnehmenden brachte viele konkrete Ideen zusammen. Von flexibleren Studienmöglichkeiten wie Teilzeit- und dualen Programmen über eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse bis hin zu Maßnahmen wie mehr Wohnraum und der Förderung männlicher Fachkräfte - es zeigte sich, dass ein ganzheitlicher Ansatz notwendig ist. Auch alternative Ausbildungsmodelle, multiprofessionelle Teams und eine bessere Entlastung durch Digitalisierung kamen zur Sprache.
Die Botschaft der Veranstaltung war klar: Es braucht jetzt Taten. Der Ausbau von Studienplätzen, weniger Bürokratie und mehr Unterstützung durch die Politik stehen dabei im Mittelpunkt. Die Ergebnisse der Diskussion werden in den kommenden Wochen an die bayerischen Landtagsabgeordneten übergeben.
Wie kann man in einer solch schwierigen Lage überhaupt gegensteuern? Verena Dietl, Münchens 3. Bürgermeisterin, forderte in ihrem Beitrag vor allem schnelle und pragmatische Lösungen, um den Fachkräftemangel kurzfristig abzufedern. Dazu gehören Nachqualifikationen, der Abbau von Bürokratie und eine deutliche Erhöhung der Studienplätze. "Wir dürfen nicht lockerlassen und müssen kreativ bleiben", betonte sie. Auch Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München, unterstrich die Dringlichkeit langfristiger Maßnahmen. Insbesondere bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse sieht er Handlungsbedarf. Er verwies auch auf die demografische Entwicklung: "Es werden in den nächsten Jahren viele Menschen in Rente gehen, ohne dass dem eine entsprechend große Zahl an Bewerbungen gegenübersteht. Gleichzeitig wird der Bedarf deutlich steigen."
Eine Kernaussage der Veranstaltung lieferte Dr. Mike Seckinger vom Deutschen Jugendinstitut. Seine Studie, gefördert vom Bayerischen Sozialministerium, macht deutlich: Bayern braucht jährlich rund 1.300 neue Studienplätze, um den Fachkräftebedarf zu decken. Doch die Ausbildungskapazitäten allein reichen nicht aus. Seckinger machte klar, dass es eine Kombination aus mehr Studienplätzen, besseren Arbeitsbedingungen und innovativen Ansätzen braucht, um den Beruf attraktiver zu machen.
Lösungen aus der Praxis
Die Diskussion von allen Teilnehmenden brachte viele konkrete Ideen zusammen. Von flexibleren Studienmöglichkeiten wie Teilzeit- und dualen Programmen über eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse bis hin zu Maßnahmen wie mehr Wohnraum und der Förderung männlicher Fachkräfte - es zeigte sich, dass ein ganzheitlicher Ansatz notwendig ist. Auch alternative Ausbildungsmodelle, multiprofessionelle Teams und eine bessere Entlastung durch Digitalisierung kamen zur Sprache.
Die Botschaft der Veranstaltung war klar: Es braucht jetzt Taten. Der Ausbau von Studienplätzen, weniger Bürokratie und mehr Unterstützung durch die Politik stehen dabei im Mittelpunkt. Die Ergebnisse der Diskussion werden in den kommenden Wochen an die bayerischen Landtagsabgeordneten übergeben.