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03.07.2023 - Das Adelgundenheim feiert 125. Geburtstag!
Das Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim ist mit seinem Gründungsjahr 1898 eine der ältesten Kinder-Einrichtungen in München und ganz Bayern. Das ist auf jeden Fall ein Grund zum Feiern. Wir tun dies mit den Kindern am 26. Juli 2023 mit einem Festgottesdienst unter dem Motto "Gemeinsam Wege gehen" in der Pfarrkirche Mariahilf in der Münchner Au.
Von Gesamtleiterin Katrin Winkler
Von Gesamtleiterin Katrin Winkler
Dieses Bild wurde im Jahr 1924 gemacht. Es zeigt betreute Kinder sowie Mallersdorfer Franziskanerinnen, die die "Kinderbewahranstalt" 111 Jahre lang von 1879 bis 1990 leiteten. Fotos: Archiv/KJF
Viele Menschen haben in der Vergangenheit die Geschicke des Adelgundenheims gelenkt und die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg ins Leben begleitet. Sie werden an diesem Tag sehr präsent sein, und wir freuen uns, mit dem Gottesdienst auch ihrer zu gedenken und ihnen zu danken. Wir freuen uns aber auch, dass es immer noch Menschen und Organisationen gibt, die sich sehr persönlich für das Adelgundenheim engagieren und uns in unserer Arbeit unterstützen. Sie tun dies durch Spenden und Sponsoring-Aktionen, aber auch durch praktische Arbeit als Ehrenamtliche oder bei Sozialtagen – und sie tun es oft schon seit vielen Jahren. Wir spüren ganz deutlich die Verbundenheit mit der Einrichtung sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern. Wir danken allen KooperationspartnerInnen, UnterstützerInnen und FreundInnen und hoffen, dass viele von ihnen zum Gottesdienst kommen können, damit wir gemeinsam mit ihnen das Jubiläum begehen können.
Wie alles begann, was daraus wurde, und wie es weitergeht
Bereits 1834 gründeten adlige und großbürgerliche Münchner Damen den "Frauenverein für Kleinkinder-Bewahranstalten", weil sie das Elend der auf den Straßen herumlungernden, hungernden und bettelnden Kinder erkannten und sich ihrer annehmen wollten. Die Zahl der betreuten Kinder stieg schnell auf über 100. 1879 übernahmen dann die Mallerdorfer Franziskanerinnen die "Kinderbewahranstalt", wie sie damals hieß. Sie haben bis zum Rückzug des Ordens ins Mutterkloster im Jahre 1990 das heutige Adelgundenheim durch unterschiedliche und zum Teil bewegte Zeiten geführt.
1898 wurde der Neubau in der Pöppelstraße 2 eingeweiht, in dem damals etwa 250 Kinder lebten. Seit dem 11.10.1898 befindet sich das Adelgundenheim - benannt nach der Tochter des späteren König Ludwig III. - an dem heutigen Standort und ab 1923 in Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge.
Seit diesen Anfängen hat sich vieles verändert. In den letzten 125 Jahren haben sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und sozialen Strukturen immer wieder verändert. Zwei Weltkriege hinterließen Spuren an den Gebäuden, aber auch an den Menschen. Neue Herausforderungen stellten sich durch die Vielzahl von Kriegswaisen, Flüchtlingskindern, traumatisierten und entwurzelten Kindern. Mögen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Basisversorgung mit Essen, Kleidung und Wohnen die zentralen Themen gewesen sein, so gewann die pädagogische und entwicklungspsychologische Arbeit mit den Kindern, deren individuelle Förderung und Unterstützung zunehmend an Bedeutung, und moderne pädagogische Erkenntnisse hielten Einzug in den Alltag mit den Kindern.
Wie alles begann, was daraus wurde, und wie es weitergeht
Bereits 1834 gründeten adlige und großbürgerliche Münchner Damen den "Frauenverein für Kleinkinder-Bewahranstalten", weil sie das Elend der auf den Straßen herumlungernden, hungernden und bettelnden Kinder erkannten und sich ihrer annehmen wollten. Die Zahl der betreuten Kinder stieg schnell auf über 100. 1879 übernahmen dann die Mallerdorfer Franziskanerinnen die "Kinderbewahranstalt", wie sie damals hieß. Sie haben bis zum Rückzug des Ordens ins Mutterkloster im Jahre 1990 das heutige Adelgundenheim durch unterschiedliche und zum Teil bewegte Zeiten geführt.
1898 wurde der Neubau in der Pöppelstraße 2 eingeweiht, in dem damals etwa 250 Kinder lebten. Seit dem 11.10.1898 befindet sich das Adelgundenheim - benannt nach der Tochter des späteren König Ludwig III. - an dem heutigen Standort und ab 1923 in Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge.
Seit diesen Anfängen hat sich vieles verändert. In den letzten 125 Jahren haben sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und sozialen Strukturen immer wieder verändert. Zwei Weltkriege hinterließen Spuren an den Gebäuden, aber auch an den Menschen. Neue Herausforderungen stellten sich durch die Vielzahl von Kriegswaisen, Flüchtlingskindern, traumatisierten und entwurzelten Kindern. Mögen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Basisversorgung mit Essen, Kleidung und Wohnen die zentralen Themen gewesen sein, so gewann die pädagogische und entwicklungspsychologische Arbeit mit den Kindern, deren individuelle Förderung und Unterstützung zunehmend an Bedeutung, und moderne pädagogische Erkenntnisse hielten Einzug in den Alltag mit den Kindern.
Das Hauptgebäude des Adelgundenheims in der Münchner Hochstraße. Das Bild links stammt aus der Zeit vor 1926, der linke Gebäudetrakt wurde 1985 abgerissen.
Auf diesem Foto sieht man das immer noch bestehende Gebäude.
Gesamtleiterin des Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim. Foto: privat
Breiteres Angebotsspektrum für neue Bedürfnisse
Heute stellt sich das Adelgundenheim als eine Einrichtung mit Geschichte und Tradition vor, die in ihrer Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien innovativ ausgerichtet ist. Die einzelnen Angebote orientieren sich an deren Bedürfnissen und werden kontinuierlich an sich verändernde Bedarfe angepasst. So entstand das breitgefächerte Angebotsspektrum des heutigen Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim mit den unterschiedlichen Wohnformen von der Rund-um-die-Uhr-Vollbetreuung, den therapeutischen Wohngruppen, über Wohngemeinschaften bis zur individuellen Betreuung in kleinen Wohnungen und Appartements.
Wir bieten besondere Schutzräume für Mädchen und junge Frauen, nehmen auch Mütter/Väter mit ihren Kindern (derzeit im Alter von 1,5 bis 10 Jahren) auf und fördern GrundschülerInnen in einer Heilpädagogischen Tagesstätte. Doch das Erziehungshilfezentrum ist noch weitergewachsen. Einen großen Bereich stellen Schulbezogene Hilfen dar - Schulsozialarbeit, Sozialpädagogische Lernhilfen, Ganztagsbetreuung. Eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle und die Betreuung jugendlicher Untersuchungshäftlinge in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim runden das Spektrum der Angebote ab.
Doch das Adelgundenheim bereitet sich auch auf zukünftige Herausforderungen vor. Wie auch in der Vergangenheit verlangen Veränderungen in den Rahmenbedingungen, etwa durch Gesetzesänderungen oder durch sich wandelnde Bedarfe der Kinder und Jugendlichen, Anpassungen der Betreuung und Unterstützung. In diesem Zusammenhang ist aktuell Inklusion und deren gezielte Umsetzung im Adelgundenheim ein großes Thema. Gleiches gilt für den kommenden Anspruch auf schulische Ganztagsbetreuung. Um diesen Themen den entsprechenden Raum zu geben, planen wir eine Zukunftswerkstatt. Bereits in Arbeit ist die Überarbeitung unseres Internetauftritts einschließlich der Präsenz in den sozialen Medien sowie die Überarbeitung der Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeit im Alltag und die Beschäftigung mit Zukunftsthemen füllen unsere Tage gut, machen sie aber auch interessant und geben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Möglichkeiten, sich mit ihren spezifischen Fähigkeiten, Erfahrungen und Neigungen einzubringen. Wir werden auch in Zukunft gemeinsam viele Wege gehen und vieles bewirken können.
Text: Katrin Winkler, Gesamtleitung Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim
Heute stellt sich das Adelgundenheim als eine Einrichtung mit Geschichte und Tradition vor, die in ihrer Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien innovativ ausgerichtet ist. Die einzelnen Angebote orientieren sich an deren Bedürfnissen und werden kontinuierlich an sich verändernde Bedarfe angepasst. So entstand das breitgefächerte Angebotsspektrum des heutigen Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim mit den unterschiedlichen Wohnformen von der Rund-um-die-Uhr-Vollbetreuung, den therapeutischen Wohngruppen, über Wohngemeinschaften bis zur individuellen Betreuung in kleinen Wohnungen und Appartements.
Wir bieten besondere Schutzräume für Mädchen und junge Frauen, nehmen auch Mütter/Väter mit ihren Kindern (derzeit im Alter von 1,5 bis 10 Jahren) auf und fördern GrundschülerInnen in einer Heilpädagogischen Tagesstätte. Doch das Erziehungshilfezentrum ist noch weitergewachsen. Einen großen Bereich stellen Schulbezogene Hilfen dar - Schulsozialarbeit, Sozialpädagogische Lernhilfen, Ganztagsbetreuung. Eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle und die Betreuung jugendlicher Untersuchungshäftlinge in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim runden das Spektrum der Angebote ab.
Doch das Adelgundenheim bereitet sich auch auf zukünftige Herausforderungen vor. Wie auch in der Vergangenheit verlangen Veränderungen in den Rahmenbedingungen, etwa durch Gesetzesänderungen oder durch sich wandelnde Bedarfe der Kinder und Jugendlichen, Anpassungen der Betreuung und Unterstützung. In diesem Zusammenhang ist aktuell Inklusion und deren gezielte Umsetzung im Adelgundenheim ein großes Thema. Gleiches gilt für den kommenden Anspruch auf schulische Ganztagsbetreuung. Um diesen Themen den entsprechenden Raum zu geben, planen wir eine Zukunftswerkstatt. Bereits in Arbeit ist die Überarbeitung unseres Internetauftritts einschließlich der Präsenz in den sozialen Medien sowie die Überarbeitung der Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeit im Alltag und die Beschäftigung mit Zukunftsthemen füllen unsere Tage gut, machen sie aber auch interessant und geben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Möglichkeiten, sich mit ihren spezifischen Fähigkeiten, Erfahrungen und Neigungen einzubringen. Wir werden auch in Zukunft gemeinsam viele Wege gehen und vieles bewirken können.
Text: Katrin Winkler, Gesamtleitung Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim