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10.08.2021 - Clemens-Maria-Kinderheim erhält Spende über 250.000 Euro


Das Ehepaar Renate und Robert Schmucker überreichte den Spendenscheck zusammen mit der Schirmherrin des Bauprojekts, Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, an die Gesamtleiterin des Kinderheims Sabine Kotrel-Vogel. Das Geld fließt in ein wichtiges Bauvorhaben des Clemens-Maria-Kinderheims.

Zusammen mit Ministerin Kerstin Schreyer (Mitte) übergab Renate Schmucker (rechts) den Spendenscheck an Sabine Kotrel-Vogel, Gesamtleiterin des Clemens-Maria-Kinderheims. Mit dabei: Robert Schmucker (hinten links) und KJF-Vorstand Martin Rickert. Foto: Claus Schunk
Die Freude bei der gestrigen Scheckübergabe war groß bei KJF-Vorstand Martin Rickert und Sabine Kotrel-Vogel, Gesamtleiterin des Clemens-Maria-Kinderheims. Martin Rickert dankte Renate und Robert Schmucker sehr für die großzügige Spende: "Wir sind sehr dankbar für diese Spende, die uns gerade in diesen schwierigen Zeiten hilft, unsere Aufgaben im Sinne der uns anvertrauten jungen Menschen zu erfüllen." Die Familie Schmucker, Gründer der Findelkind-Sozialstiftung, ist dem Clemens-Maria-Kinderheim seit vielen Jahren sehr verbunden und hat es über ihre Stiftung schon früher durch Spenden unterstützt. 

Ministerin Schreyer als Schirmherrin

Das Geld wird in ein Bauprojekt fließen, für das das Clemens-Maria-Kinderheim Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, als Schirmherrin gewinnen konnte. Auch sie kennt die Einrichtung seit vielen Jahren gut und schätzt die Arbeit, die dort gemacht wird. Kerstin Schreyer: "Ich freue mich, dass die Vorbereitungen für den Neubau der Heilpädagogischen Tagesstätte des Clemens-Maria-Kinderheims in Putzbrunn, für den ich die Schirmherrschaft übernommen habe, voranschreiten. Vielen Dank an Renate und Robert Schmucker von der Findelkind-Stiftung, die den Neubau mit einer Spende von 250.000 Euro unterstützt."
 

Das Ehepaar Schmucker ist Gründer der Findelkind-Sozialstiftung. Foto: Gabriele Heigl/KJF
Das alte Gebäude ist ungedämmt und technisch unzureichend

Bei dem Bauprojekt handelt es sich um den Neubau der Heilpädagogischen Tagesstätte des Clemens-Maria-Kinderheims in Putzbrunn. Im Moment besteht die Tagesstätte aus drei Gruppen mit jeweils neun Plätzen. Diese Gruppen befinden sich zum Teil in unterschiedlichen Gebäuden. Das Hauptgebäude wurde in den frühen 80er Jahren für zwei Gruppen erstellt und hauptsächlich als Stadtranderholung für Kinder genutzt. Das Haus besitzt nur eine dünne Bodenplatte, ungedämmte Wände, alte Sanitärräume und eine unzureichende technische Ausstattung. Eine Sanierung des Gebäudes wurde als unwirtschaftlich eingeschätzt. Ohne einen Neubau könnte die Tagesstätte nicht weitergeführt werden. Aufgrund eines zunehmenden, langfristigen Bedarfs an Plätzen in Heilpädagogischen Tagesstätten wurde außerdem die Einrichtung einer dritten Gruppe nötig.

Geplant ist es, die Gruppen in einem Gebäude zusammen zu führen, um fachliche Synergieeffekte zu nutzen. Diese drei Gruppen sollen nun eine freundliche und kindgerechte Umgebung erhalten. Drei Gruppenräume und drei Hausaufgabenräume bieten Platz zum Spielen, Basteln, Lesen und Toben. Ein kleiner Therapiebereich ermöglicht psychologische und therapeutische Begleitung im Alltag. Überdachte Terrassen bilden den Übergang zum Außengelände. Hier finden sich überschaubare, klar strukturierte Bereiche für die täglichen Außenaktivitäten. Außerdem soll der naturnahne, grüne Waldcharakter der Einrichtung erhalten werden.

Nachhaltig in Holzmassivbauweise

Neben den Büros für das pädagogische Personal, den hauswirtschaftlichen und sanitären Räumlichkeiten bietet die Tagesstätte einen Besprechungsraum für Eltern- und Entwicklungsgespräche an. Die Räumlichkeiten sind unter gruppenpädagogischen Prämissen ausgestattet und gestaltet, wobei großer Wert auf ein kindgerechtes Ambiente gelegt wird. Im Gegensatz zum bisherigen Gebäude soll jede Gruppe einen klar umrissenen eigenen Gruppenbereich erhalten. So werden im Alltag Konflikte und Spannungen entschärft und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe gestärkt. Die bisherige Aufteilung der Räume und des Außengeländes, die eine ständige Vermischung der Gruppen ermöglichte, erschwerte die Schaffung nötiger Rückzugsmöglichkeiten und Ruhephasen und erwies sich als nicht mehr zeitgemäß. In Zukunft können moderne pädagogische Konzepte basierend auf individuelleren Methoden auch räumlich umgesetzt werden. Eine der drei Gruppen wird konsequent barrierefrei ausgebaut, so dass auch integrativere Betreuungsmodelle möglich werden.
 
Im Zuge des Neubaus wird die energetisch und ökologisch ungünstige bisherige Ölheizung durch einen zukunftsorientierten Anschluss an die Fernwärme der Region ersetzt. Das Haus soll möglichst lange erhalten werden können und der nachfolgenden Generation keine Sondermülllasten hinterlassen. Es wird nachhaltig und konsequent ökologisch, ohne Kunststoffe in Holzmassivbauweise durch einen regionalen Anbieter gebaut werden.

Text: Gabriele Heigl, KJF-Pressesprecherin

Die Medienmitteilung zur Spendenscheck-Übergabe finden Sie hier.
Unsere Einrichtung: Das Clemens-Maria-Kinderheim

Das Clemens-Maria-Kinderheim betreut Kinder und Jugendliche, die Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit benötigen, oder solche, deren Eltern ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen können. Ausgebildete Fachkräfte bieten den jungen Menschen eine familienähnliche Struktur und fördern bei Entwicklungsrückständen und Verhaltensauffälligkeiten durch fachliche pädagogische Betreuung und Begleitung. An drei Standorten in Putzbrunn, Aying und München bietet die Einrichtung differenzierte Betreuungsmöglichkeiten in heilpädagogischen, heilpädagogisch-integrativen Familienwohngruppen und in zwei Inobhutnahmegruppen für Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis achtzehn Jahren. In enger Zusammenarbeit mit dem trägereigenen, privaten Förderzentrum Clemens-Maria-Hofbauer-Schule zur emotionalen und sozialen Entwicklung, werden sowohl in der Heilpädagogischen Tagesstätte als auch in der Sonderpädagogischen Stütz- und Förderklasse seelisch behinderte Kinder betreut.

Zur Heilpädagogischen Tagesstätte
In Abgrenzung zu den oben beschriebenen Angeboten des Clemens-Maria-Kinderheims ist die Tagesstätte eine Möglichkeit der nicht-stationären Hilfe zur Erziehung für seelisch behinderte Kinder im Grundschulalter, bei denen die familiären Beziehungen und Situationen einen Verbleib in den Familien ermöglichen. Nichtsdestotrotz leben die Kinder, die die Tagesstätte besuchen, in belastenden und entwicklungs-einschränkenden Verhältnissen. Diese verlangen nach einer besonderen und tagesstrukturierenden, heilpädagogischen Form der Betreuung. Diese Form der Hilfe zur Erziehung bietet die Heilpädagogische Tagesstätte an. Ein Team aus ErzieherInnen, SozialpädagogInnen und PsychologInnen arbeitet zusammen, um die psychische Grundbefindlichkeit und das Sozialverhalten der Kinder zu verbessern. Im Rahmen einer stabilen und überschaubaren Struktur werden Fehlentwicklungen kompensiert und persönliche Stärken gefördert. Das Ziel der Betreuung in der Heilpädagogischen Tagesstätte ist die Stabilisierung des Kindes im Sozialen und Schulischen und die Reintegration in die Regelschule.