Erika Ferch (rechts) ist Bereitschaftspflegekraft der ersten Stunde. In den vergangenen elf Jahren hat sie in Zusammenarbeit mit dem Salberghaus 17 Bereitschaftspflegekinder bei sich zu Hause aufgenommen und umsorgt. Links: Monika Boukari vom Salberghaus. Foto: Salberghaus/KJF

Immer dann, wenn eine verlässliche Bezugsperson nicht verfügbar ist, stellen sich Bereitschaftspflegefamilien kurzfristig zur Verfügung und nehmen ein Kind in Not auf. Kinder brauchen Geborgenheit, Sicherheit und liebevolles Umsorgtsein, um sich gut zu entwickeln und gut aufwachsen zu können. Es gibt Situationen in denen die Eltern, die eigene Familie, dies nicht geben können. Die Ursachen dafür sind vielfältig, Krankheiten, Krisen in oftmals erschütterndem Ausmaß und mittendrin: kleine Kinder. Was dann?

Die Jüngsten sind besonders schutzbedürftig. Foto: privat/KJF
 

Bereitschaftspflegefamilien können diesen Kindern dann ein Zuhause auf Zeit, Geborgenheit und Sicherheit geben. Seit über zehn Jahren kooperieren bis zu acht Bereitschaftspflegefamilien mit dem Salberghaus und nehmen vorrangig Säuglinge und Kleinstkinder auf. In Bereitschaftspflegefamilien werden häufig besonders betreuungsbedürftige Babys, zum Beispiel Früh- und Mangelgeborene, untergebracht. Bis zu dreimal wöchentlich können die Eltern dann mit ihrem Kind Zeit im Salberghaus verbringen. Hierbei stehen die Fachkräfte des Salberghauses sowohl der Herkunftsfamilie als auch der Pflegefamilie begleitend und beratend zur Verfügung und unterstützen einen guten Kontakt zwischen allen Beteiligten. 

Das Münchner Kirchenradio sendete einen interessanten Beitrag über die Bereitschaftspflege des Salberghauses und die Arbeit von Bereitschaftspflegerin Erika Ferch unter dem Titel: "Die Frau mit den 17 Kindern". Die Sendung ist nachzuhören in der Mediathek des Münchner Kirchenradios und bei den gängigen Streaming-Diensten.

In den Bereitschaftspflegefamilien erfolgt keine langfristige Unterbringung des Kindes. Vielmehr wird unter der Federführung des zuständigen Jugendamtes durch möglichst zügiges Abklären der Gesamtsituation des Kindes und seiner Familie die Möglichkeit einer Rückkehr in diese überprüft. Wenn es dann wieder Abschied nehmen heißt, ist es sehr wichtig, gut auf alle Beteiligten zu achten. Auch in diesem nicht selten schmerzlichen Prozess unterstützen und begleiten die Fachkräfte des Salberghauses. Damit das Leben gut weitergehen kann!

Text: Monika Boukari, Bereichsleitung Inobhutnahme und Bereitschaftspflege Salberghaus