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12.08.2025 - Aus dem Alltag einer Sozialarbeiterin: Ein Erfahrungsbericht


Seit eineinhalb Jahren arbeitet Lea bei der Jugendhilfe St. Klara in Freising. Im Teilbetreuten Wohnen unterstützt sie Jugendliche ab 16 Jahren, ihre persönlichen Stärken zu entdecken, Verantwortung zu übernehmen und sich schulisch oder beruflich zu orientieren. Eine Aufgabe, die ihr großen Spaß macht, aber auch einige Herausforderungen bereithält.
Das Schönste an meiner Arbeit
Für mich ist das Schönste, zu sehen, wie die Kinder sich entwickeln. Im Teilbetreuten Wohnen sind sie nur maximal zwei Jahre, aber in dieser Zeit passiert trotzdem wahnsinnig viel - vor allem, was die Selbstständigkeit und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit angeht. Da merkt man einfach, wie gut es den meisten Jugendlichen tut, dass sie hier sind. Auch den Wechsel von den Heilpädagogischen Wohngruppen zu uns mitzuerleben, finde ich spannend. Genauso wie den anschließenden Wechsel ins Einzelbetreute Wohnen. Da bekommt man immer noch ein wenig mit, welchen Weg die Jugendlichen gehen.

Das Herausforderndste an meiner Arbeit
Das ist zum einen die Pubertät. Wenn die Jugendlichen bei uns sind, befinden sie sich zwar schon eher am Ende ihrer Pubertät, aber die Launen sind trotzdem noch sehr schwankend. Das gilt es, auszuhalten. Zum anderen sind wir nur eine sehr kleine Gruppe. Bei uns wohnen vier Jugendliche, im Moment ein Junge und drei Mädchen. Sie verbringen ihre Zeit gerne für sich oder mit ihren Freundinnen und Freunden. Manche arbeiten schon – und auch wir Betreuer:innen sind nicht rund um die Uhr hier. Das ist ein ganz anderer Alltag als in den Heilpädagogischen Wohngruppen. Die Herausforderung besteht also darin, das Gruppengeschehen lebendig und den Kontakt zu den Jugendlichen halten zu können.

Das Lustigste an meiner Arbeit
Die Jugendlichen selbst bringen auf jeden Fall viel Lustiges mit rein. Die sind sehr humorvoll. Ich habe einen noch sehr jungen Hund, den ich immer mal wieder mitnehme. Da gibt es viele lustige Interaktionen mit den Jugendlichen. Außerdem können auch unsere Gruppenabende sehr lustig sein.

Das Motivierendste an meiner Arbeit
Mich motivieren die Erfolge – einfach mitzuerleben, dass es viele Kinder voranbringt, hier zu sein. Unsere Beziehungsarbeit ist nicht so intensiv wie in den Heilpädagogischen Wohngruppen und trotzdem schaffen wir es, diese jungen Menschen so zu begleiten und zu unterstützen, dass sie fest im Leben stehen. Selbst wenn sie einmal an einer Aufgabe scheitern, merkt man, dass sie dranbleiben. Natürlich trifft das nicht auf alle zu, aber zum Glück auf viele.

Lea, Sozialarbeiterin, Jugendhilfe St. Klara
(Protokoll: Nicole Stroth/KJF)
In einem modernen Ambiente und
einer geschützten Atmosphäre können
die Jugendlichen ihren Weg ins Leben finden.

Foto: Nicole Stroth/KJF